Die beiden Unternehmer tragen auch selbst ihre Schutzmasken.

Berliner Unternehmer nähen Schutzmasken, die individuell bedruckt und auch nach mehrmaligem Waschen noch verwendet werden können.

Seit dem 27. April ist es Pflicht, im öffentlichen Nahverkehr Schutzmasken zu tragen. Der Bedarf  ist groß, im Gesundheitswesen sowie in Privathaushalten. Neben Apotheken bieten inzwischen auch viele Läden die Teile an. Beliebt sind zudem Anleitung zum Selbernähen aus dem im Internet. Manche Unternehmen stellen sogar ihren Betrieb auf die Herstellung um.

Aus der Not heraus 

Eigentlich arbeitet die Agiba Service UG von Khaled Agiba mit Fitnessstudios zusammen und kümmert sich um die Reparatur und Instandsetzung Elektronischer Muskelstimulationswesten- und Gurte. Ein Geschäft, das im Zuge der Corona-Krise zum Erliegen gekommen ist. Also hat Agiba umdisponiert und gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftsführer der Hruby Werbetechnik GmbH, Fritz Naumann, die Agiba-Maske konzipiert. „Ich habe aus der Not heraus angefangen, Masken zu entwickeln und zu nähen“, erzählt Khaled Agiba. „Als mein Schulfreund Fritz Naumann mich besuchte und sah, was ich da tat, bot er mir seine technische Unterstützung an.“

Drohende Entlassungen vermeiden

Mit der Herstellung der bunten Masken wolle Naumann zudem drohende Entlassungen vermeiden. Die 14 Gramm leichte Maske setzt sich aus drei Lagen zusammen, wobei die mittlere Lage aus einem antibakteriellen Stoff entsteht. Es gibt Modelle in verschiedenen Farben, die mit eigenen Grafiken, Illustrationen oder Firmenlogos bedruckt werden können, erzählen die Erfinder. Fritz Naumann empfiehlt, die Stoffteile regelmäßig bei 60 Grad zu Waschen und kurz zu bügeln. „Hitze tötet bekanntlich Viren und Bakterien. Ich persönlich stelle immer kurz einen heißen Topf darauf – fertig.“ So hätte er sein Exemplar bereits 20 Mal gewaschen . „Der antibakterielle Schutz ist im Gewebe“, führt Naumann aus. Daher bleibe dieser auch nach mehreren Waschgängen bestehen.

Verkauf ausweiten

Bisher gibt es die Schutzmaske ab Werk zu kaufen. „Bald soll es einen Online-Shop für die Masken geben, wir denken aber auch über Kooperationen mit Großhändlern oder Spätis nach“, bestätigt Naumann. Rund 800 Masken konnten bisher produziert und verkauft werden. Naumann: „Wir würden die Zahl gern erhöhen, aber bei der Materialbestellung gibt es ein echtes Nadelöhr: Man bekommt kaum Schrägband zum Einfassen der Masken.“ 

 

Datum: 27. April 2020, Text: Lisa Gratzke, Bild: Hruby