Größtes Solardach der Stadt.
An der Messe soll das größte Solardach der Stadt entstehen. Bild: Helen Arnold

15.000 Photovoltaik-Module sollen bis 2025 auf den Hallen-Dächern der Berliner Messe installiert werden. Die Stadtwerke bauen zusammen mit der Messe Berlin am größten Solardach der Stadt.

Auf den Dächern der mehr als 20 Hallen erzeugt die Photovoltaikanlage nach Fertigstellung circa fünf Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht in etwa dem Verbrauch von 2.500 Zweipersonen-Haushalten. Über 80 Prozent werden auf dem Gelände selbst genutzt und rund 20 Prozent kann in das Stromnetz eingespeist werden.

15.000 Photovoltaik-Module

15.000 Photovoltaik-Module werden aufgestellt, teilte die Messe Berlin am Donnerstag mit, von denen alleine eine Anlage schon sechs Megawatt (MW) leistet. Bundesweit gibt es nur drei größere Dach-Solaranlagen. Damit trägt die Messe Berlin ihren Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie bei und leistet einen großen Beitrag zur Solarwende in Berlin.


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„Dieses Projekt ist nicht nur in seiner technischen Dimension außergewöhnlich, im Vorfeld haben zudem viele Partner, Senatsverwaltungen und die Denkmalschutzbehörde sehr eng zusammengearbeitet“, erklärt Dr. Kerstin Busch, Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke. Sie weiß, wie wichtig die Energiewende für Berlin ist.

Als Tochtergesellschaft 2014 aus den Berliner Wasserbetrieben hervorgegangen, wurden seit ihrer Gründung 113 Millionen Euro in grüne Energieprojekte investiert. Die Stadtwerke beliefern als neuer Energieversorger die Haushalte in Berlin und Brandenburg mit Ökostrom.

Ziel: klimaneutrale Stadt

Erste Teilanlagen des Solardaches sollen schon ab dem kommenden Frühjahr Strom liefern. Bis 2015 soll die PV-Anlage dann vollständig in Betrieb gehen. Damit gehe Berlin voran und macht große Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt, so die Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey (SPD). Das „Berliner Sonnendeck“ wie es schon genannt wird, soll in den kommenden zwei Jahren auf circa 50.000 Quadratmetern Nutzfläche die PV-Module beherbergen. Mit der zukünftig produzierten Solarenergie vermeidet die Messe Berlin rund 1.900 Tonnen CO2 pro Jahr.


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Unterzeichnung von Giffey.
Hier entsteht Berlins größtes Solardach.

Der Berliner Senat hat in den vergangenen Monaten konkrete Maßnahmen beschlossen, um das Ziel zur klimaneutralen Stadt zu erreichen. So wird es beispielsweise eine Solarpflicht für Neubauten ab Januar 2023 geben. „Das Projekt der Messe zeigt heute beispielhaft, welches Potenzial die Wirtschaft und Berlins Dächer bereithalten. Ich begrüße es sehr, dass die Messe hier investiert und gemeinsam mit den Berliner Stadtwerken zeigt, wie es geht“, sagt die Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey (SPD).

Eine Ausschreibung zur Lieferung der Panele wird es in den nächsten Wochen geben. Die Stadtwerke investieren hier circa sechs Millionen Euro. „Wir sind sehr stolz, dass wir das geschafft haben. Mit einem gemeinsamen Willen kann man viel erreichen“, betont Kerstin Busch.

Ein starkes Signal

Auch Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe (parteilos), stimmt dem zu: „Hier zeigt sich, wie erfolgreich unsere Landesunternehmen zusammenarbeiten und die Energiewende in Berlin vorantreiben.“ Er sehe das Solardach-Megaprojekt als starkes Signal für die rasante Transformation der Berliner Wirtschaft. „Zugleich leistet es einen Beitrag für die Energiesicherheit unserer Stadt.”

Aber auch auf anderen öffentlichen Gebäuden, Kulturstätten wie Theatern und Kinos oder Schulen und Oberstufenzentren planen die Stadtwerke Solaranlagen. Alle Berliner tragen ihren Teil zur Energiewende bei. „In den vergangenen Jahren haben wir über 100 Schulen mit Solarmodulen ausgestattet“, weiß Kerstin Busch.

Solardach
Der Funkturm im Nebel.

Auf den Seiten des Photovoltaik-Dashboard für Berlin kann man genau mitverfolgen, wie hoch der Solaranteil am aktuellen Stromverbrauch ist. In der Hauptstadt sind derzeit 11.414 Solaranlagen installiert – das entspricht 3,6 Prozent des Ausbauziels. Bei durchschnittlichen Wetterbedingungen können mit diesen Anlagen 0,9 Prozent des jährlichen Strombedarfs in Berlin gedeckt werden.

Um die Energiewende deutlich voranzubringen müssen aber alle an einem Strang ziehen: „Jeder kann etwas beitragen und zum Beispiel eine Balkonanlage installieren. Gemeinsam stemmen wir die Energiewende, indem wir an großen Hebeln ansetzen und auch die kleinen Knöpfe drücken“, sagt Stephan Schwarz. Franziska Giffey stimmt zu und hebt noch einmal hervor, dass die Messe mit ihrem Solardach-Projekt einen erheblichen Beitrag, zum Ziel bis 2035 ein Viertel des Stroms für Berlin mit Solarzellen zu erzeugen, leisten werde.

Text und Bilder: Helen Arnold