Graffiti-Sprayer nutzen Zwangspause der U-Bahn-Waggons und verewigen sich dort.
Seit rund zwei Wochen warten zwei defekte U-Bahn-Waggons auf einem Abstellgleis am U-Bahnhof Warschauer Straße auf ihre Reparatur. Im Moment ist die direkte Durchfahrt zur Werkstatt im Grunewald nicht möglich: Baumaßnahmen am Wittenbergplatz sorgen für die Sperrung auf der Strecke. Da es keinen Platz im Depot an der Warschauer Straße für die Waggons gibt, sind diese nun in direkter Sichtweite zum Bahnsteig geparkt. Ein Umstand, der auch vielen Graffiti-Sprayern nicht entgangen ist. Von Tag zu Tag präsentiert sich der ehemals gelbe Zug immer ein Stückchen bunter. In den Nächten zuvor hatte es schließlich ein ums andere Mal illegalen Besuch gegeben, der die Farbdosen zischen ließ.
Anfang März soll die Strecke am Wittenbergplatz wieder geöffnet sein. Dann wird auch der Sprayer-Zug seine Reise nach Grundewald zur Grundreinigung antreten und vom Bahnhof Warschauer Straße verschwinden.Das begrüßt nicht jeder. „Viele mögen ja die Graffitti-Gestaltung sogar sehr“, sagt Sami aus Kreuzberg, der am Bahnsteig den zugesprayten Zug bewundert. Wenn es nach ihm ginge, solle man einfach die Fenster reinigen und den Zug, so bunt wie er ist, dann durch die Stadt fahren lassen. „Ist doch irgendwie Kreuzberg“, sagt Sami.
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Was meinen Sie? Sollten die Waggons im Kreuzberg-Style so bunt durch die Stadt fahren? Oder sollten sie doch gründlich gereinigt werden?
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Datum 22. Februar 2019, Text und Bild: Stefan Bartyla