Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm
Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm Foto: imago / Future Image

Das was bereits viele befürchtet haben, wird nun wahr: die so beliebte jährliche Weihnachtsbeleuchtung am Kudamm wird es in diesem Jahr so wohl nicht geben. Der Senat hat offenbar beschlossen, dass die Lichter in der bekanntesten Einkaufsstraße der Hauptstadt erst einmal aus bleiben.

Die berühmte weihnachtliche Beleuchtung, die unter anderem auch riesige Figuren wie einen Schneemann oder eine leuchtende Eisenbahn umfasst, ist mit 600.000 Euro eine teure Investition, die sich allerdings für die Händler am Kudamm zum großen Teil lohnte. 

Keine Unterstützung von Senat und Bezirksamt

Einkaufen in weihnachtlicher Atmosphäre am Kurfürstendamm ist für viele Berliner und Berlinerinnen, aber auch für Touristen inzwischen eine echte Tradition und auch Sensation. Auf einer Länge von 4,5 Kilometern und verteilt auf 554 Straßenbäumen war es auch besonders für Autofahrer, die von der angrenzenden Stadtautobahn auf den Kudamm fuhren, ein beeindruckender Anblick, der die Weihnachtszeit perfekt einleitete.

Laut der B.Z. will der Senat das aber nicht finanziell unterstützen, noch nicht mal zu einem gewissen Teil. Das habe die AG City am vergangenen Donnerstag mitgeteilt. Auch das Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf weigere sich, zu helfen.

Enttäuschung für die Händler

Den Vorsitzenden der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, Felix Recke-Friedrich entzürnt das: „Die Weihnachtsbeleuchtung am Ku’damm ist nicht allein eine Aufgabe der Gewerbetreibenden. Auch Bezirk und Senat müssen ein Interesse an der Sicherstellung dieser Tradition haben. Es ist ein wichtiges Markenzeichen der City West und ein Skandal, dass wir alle Jahre wieder diese Debatte führen müssen.“ Zahlreiche Geschäftsinhaber sind durch die Corona-Pandemie bereits stark gebeutelt. Der Kudamm müsste aber „als Einzelhandelszentrum erhalten werden.“

Er fügte hinzu: „Wir erwarten daher vom Bezirksamt und dem Senat ein deutlich stärkeres Engagement und einen entschlossenen Einsatz für die Weihnachtsbeleuchtung!

Unternehmen setzt auf Berliner

Laut der B.Z. erklärte der AG-City- Vorstandsvorsitzende Klaus-Jürgen Meier, dass die Entscheidung eine schwere Enttäuschung sei, besonders auch für den Tourismus, sowie für Familien und Kindern.  Immerhin habe die berühmte Kudamm-Beleuchtung zu Weihnachten für ein „heimisches Gefühl“ gesorgt, das „gerade in diesen Zeiten für die Menschen von Bedeutung ist“.

Gegenüber dem Berliner Abendblatt beklagt Meier: „Dass es keinerlei Illumination auf dem KúDamm geben soll wollen wir noch nicht glauben und haben Hoffnung das durch eine breite Unterstützung der „Berliner“ doch noch Licht die Herzen der Besucher und der Berliner erwärmen werden. Die Bürger dieser Stadt und deren Unternehmen werden zeigen was den Menschen wertvoll und wichtig ist.“

Aus diesem Grund wird die AG City einen Spendenaufruf starten, bei dem sich alle Berliner und Berlinnerinnen beteiligen können, die nicht auf das einzigartige Weihnachts-Lichterspektakel am Kudamm verzichten möchten.

AG City ruft zu Willenskraft auf

Meier fügte hinzu: „Die Energieeinsparung von weiteren 50% hat den Senat nicht interessiert und betreibt leider nur Symbolpolitik. Weit über 95% der Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung sind Handwerker Leistungen und haben mit den reinen Energiekosten nichts zu tun, dies wollte Staatssekretär Biel in unseren Gesprächen leider nicht verstehen.“
 
Wir müssen jetzt alles daran setzen, dass der Handel, der Tourismus und die Wirtschaft nicht zu sehr unter der Entscheidung des Senates leiden werden.“
 

Unter den Linden und auf der Friedrichstraße sah es bereits in den letzten Jahren eher dürftig aus, was die Weihnachtsbeleuchtung betrifft. In diesem Jahr wird es laut des Senats nun auch dort zur besinnlichsten Zeit des Jahres dunkel bleiben.

Text: Red / Sophia Völkel