
ERKUNDUNG Beim Spaziergang vom Olympiastadion nach Dahlem gibt es Museen der Moderne, besondere Geschäfte und Orte für Feinschmecker zu entdecken
Die gut acht Kilometer lange Strecke vom Olympiastadion bis zum Bussardsteig in Dahlem ist am Anfang und am Ende von hochkarätigen Kulturerlebnissen geprägt. Doch der Reihe nach. Zunächst geht es los am S- oder U-Bahnhof Olympiastadion und von dort über die Trakehner Allee in die Heilsberger Allee und die entlang bis zur Sensburger Allee, in die wir links einbiegen.
Vorbei am Georg-Kolbe-Hain, wo Plastiken des Künstlers Georg Kolbe (1877–1947) stehen, erreichen wir das Georg-Kolbe-Museum, (Sensburger Allee 25, Tel. 304 21 44, Mi–Mo 11–18 Uhr, Eintritt 10, erm. 6 €, frei bis 18 J., www.georg-kolbe-museum.de), ein Bauhaus-geprägtes Ensemble von 1928. Wegen Bauarbeiten ist der Zutritt momentan nur über das Café Benjamine möglich. Bis zum 8. März läuft noch die Ausstellung „Liaisons – Georg Kolbe, Herbert List, Harry Hachmeister, Jens Pecho und Maurice Bèjart“.
Von dort geht es weiter in Richtung Heerstraße, die wir auf Höhe des S-Bahnhofs überqueren, und gelangen dann über die Teufelsseechaussee in die Soldauer Allee, wo die Siedlung Eichkamp ihren westlichen Anfang hat. Die Wohnanlage mit überwiegender Einfamilienhausbebauung wurde weitgehend in den 1920er-Jahren unter Beteiligung so namhafter Architekten wie Bruno Taut oder Franz Hoffmann errichtet.
Die Niedenburger Allee entlang gelangen wir nach wenigen Minuten zur Waldschulallee, in die wir links einbiegen.
Zahlreiche bekannte Bildungseinrichtungen wie die Waldschule, das Heinz-Galinski-Gymnasium und das Sportzentrum der TU sind dort ansässig. Wenige hundert Meter weiter befindet sich das Mommsenstadion, die Spielstätte von Tennis Borussia Berlin. Über den Zikadenweg, die Alte Allee, die Straße im Hornisgrund und den Dauerwaldweg geht es zum S-Bahnhof Grunewald, den wir im Tunnel unterqueren.
Das Denkmal Gleis 17
Auf der Ostseite befindet sich das Denkmal Gleis 17. Von dort wurden 1940/41 etwa 10.000 Juden in Arbeits- und Vernichtungslager deportiert und größtenteils ermordet.

Nun geht es über die Fontanestraße und die anschließende Hagenstraße, vorbei am Hagenplatz und herrschaftlichen Villen, hinauf zum geschäftigen Zentrum von Grunewald, dem legendären Roseneck. Dort säumen entlang des Hohenzollerndamms zahlreiche noble Geschäfte das Karree, bieten etwa „Lindner Feinkost“ oder die „Confiserie – Feine Pralinen am Roseneck“ Erlesenes an oder lädt das Restaurant „Habel-Weinstube“ das bürgerliche Publikum dieser Gegend ein.
Den Hohenzollerndamm geht es nun in südlicher Richtung weiter, bis er in die Clayallee übergeht. Über die erreichen wir die Pücklerstraße, die wegen der jenseits der Clayallee befindlichen Dienstvilla des Bundespräsidenten für Berliner ein Begriff ist.
Kunst-Oase am Pücklerteich
Aber auch, weil von dort über den Fohlenweg und Bussardsteig das Brücke-Museum (Bussardsteig 9, Mi–Mo 11–17 Uhr, Tel. 83 90 08 60, Eintritt 6, erm. 4 €, www.bruecke-museum.de) erreicht werden kann, das Ziel unseres Ausflugs. Bis zum 15. Februar ist hier die Ausstellung „Immer wieder muss die Welt neu gesehen werden – Malerei von Kark Schmidt-Rottluff“ zu sehen.
Wer nach dem schon gut zwei Stunden langen Spaziergang und dem Besuch der Museen noch unternehmungslustig ist, der kann dem Kunsthaus Dahlem einen Besuch abstatten oder am Pücklerteich verweilen, bevor es mit dem Bus von der Clayallee auf die Heimreise geht.
Text: Mathias Stengel
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