Ukraine in Berlin
Das alte Kino Arsenal wurde im Jahr 2000 geschlossen und zog anschließend an den Potsdamer Platz. Bild: IMAGO/Rolf Zöllner

An diesen Orten finden Ukrainer ein Stück Heimat in Berlin.

Etwa 24.000 Menschen mit ukrainischer Migrationsgeschichte leben in Berlin. Ein Stück Zuhause finden sie und die vielen Menschen, die derzeit vor dem Krieg aus ihrer Heimat in die Hauptstadt fliehen müssen, nicht nur in der ukrainischen Botschaft an der Albrechtstraße. Wer nach Spuren der Ukraine in Berlin sucht, wird auch an anderen – meist unerwarteten – Orten fündig.

Ukrainische Filmkunst

Zum Beispiel im Kino Arsenal, das nach dem 1929 uraufgeführten Stummfilm „Arsenal“ des Ukrainers Oleksandr Dowschenko benannt und 1970, zunächst in Schöneberg, eröffnet wurde. Heute werden am Potsdamer Platz Klassiker der Filmgeschichte gezeigt.


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An das Wirken des berühmten Regisseurs und Schriftstellers Dowschenko in Berlin erinnert übrigens auch eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus an der Bismarck-
straße 69. Für Kinofans gibt es zudem seit dem Jahr 2009 den „Ukrainischen Kinoklub“, der regelmäßig zusammenkommt und Vorführungen von Werken ukrainischer Filmemacher präsentiert. Die Vorstellungen finden unter anderem in der Brotfabrik in Weißensee statt. Derzeit läuft noch eine vom Kinoklub organisierte Spendenaktion.

Kultur in Kreuzberg

Treffpunkt für viele Berliner mit ukrainischen Wurzeln ist auch die Bar „Space Meduza“ in Kreuzberg, die von drei ukrainischen Kunstschaffenden geführt wird und Künstlern aus ihrer Heimat eine Bühne bietet. Wer die Bar und die Menschen in der Ukraine unterstützen möchte, kann dort täglich Sachspenden abgeben. Gesucht werden aktuell vorrangig Thermowäsche, Powerbanks und Ladekabel.

Gemeinsame Gebete

Rund 500 Mitglieder hat die „Gemeinde des Heiligen Andreas des Ersten Apostels der Orthodoxen Ukrainischen Kirche“, die seit 2015 in Berlin wirkt. Jeden Sonntag um 10 Uhr treffen sich die Gemeindemitglieder zum Gottesdienst in der Dorfkirche in Alt-Hermsdorf. Noch vor einigen Jahren versammelten sie sich in der Russisch-Orthodoxen Kirche. Dann fanden sie den Glaubensort in Reinickendorf.

Treffpunkte für Kinder

Kinder und Jugendliche aus der Ukraine können unter anderem an der Ukrainischen Schule an der Friedrichstraße oder bei der Bildungsinitiative „Veselka“ (Deutsch: Regenbogen) am Mehringdamm mit Gleichaltrigen zusammenkommen.

Text: kr