Einer der vielen Besuchermagnete in Berlin: das Spreeufer an der East Side Gallery in Friedrichshain. Bild: IMAGO/Jürgen Held
Einer der vielen Besuchermagnete in Berlin: das Spreeufer an der East Side Gallery in Friedrichshain. Bild: IMAGO/Jürgen Held

Der Berlin-Tourismus gewinnt nach schweren Einbrüchen wegen der Corona-Pandemie wieder an Fahrt.

Die Zahl der Übernachtungen hat in den ersten sieben Monaten des Jahres deutlich zugenommen, so die Senatswirtschaftsverwaltung. Rund 5,5 Millionen Gäste kamen in die Stadt, das waren rund 270 Prozent mehr Besucher als im Corona-Jahr 2021 und rund 30 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Im bisher stärksten Monat Juli 2022 wurden nur 7,3 Prozent weniger Übernachtungen als 2019 gezählt. Die Zahl der Übernachtungen deutscher Gäste im Juli überstieg sogar das Jahr 2019 um 9,4 Prozent.

Bei der Hotelauslastung lag Berlin im Juni mit 80,4 Prozent noch vor Metropolen wie New York, Paris oder London. Die Besucherzahlen der touristischen Attraktionen haben sich im ersten Halbjahr ebenfalls nach oben entwickelt: Die Gästezahlen der Bühnen erreichten das Niveau von 2019.

Museen, Gedenkstätten und touristische Attraktionen meldeten nur noch ein Drittel weniger Gäste als im Vor-Corona-Jahr. Das geht aus dem Marktforschungstool Visitor Insight hervor, in das unter anderem Daten des Interessenverbands der touristischen Attraktionen Berlins (Intoura) einfließen.

Menschenmagnet Berlin

Dazu Stephan Schwarz, Berliner Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Das Comeback der Berliner Tourismus- und Veranstaltungsbranche ist wirklich beeindruckend. Ein großes Dankeschön an alle, die hart dafür gearbeitet haben, dass Berlin ein Menschenmagnet bleibt und sich Gäste aus der ganzen Welt bei uns wohlfühlen.“

Die Operation Neustart sei gelungen. „Unser Neustartprogramm konnte gezielt wirken, weil wir es gemeinsam mit den Branchen und mit visitBerlin entwickelt haben“, so der parteilose Politiker. Dieser Ansatz bleibe angesichts der aktuellen Krisen wichtig.

Burkhard Kieker, visitBerlin-Geschäftsführer: „Alle Akteure der Tourismus- und Kongressbranche Berlins, die Vertreter der Stadt und visitBerlin haben gemeinsam am Comeback des Berlin-Tourismus gearbeitet – den Erfolg dieser Zusammenarbeit können wir in diesem Sommer sehen. Berlin ist weltweit erneut in einer Spitzenposition.“

140 Millionen Euro investiert

Maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen hat laut Wirtschaftsverwaltung das Restart-Programm für die Visitor Economy. Dieses wird von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam mit visitBerlin umgesetzt. Rund 140 Millionen Euro hat die Stadt in Tourismus, Kongress und Kultur investiert. Das Programm „Neustart Wirtschaft“ wurde vom Berliner Senat in enger Abstimmung mit der Tourismus- und Veranstaltungsbranche, dem Einzelhandel, der Hotellerie und Gastronomie sowie der Kreativwirtschaft entwickelt. 

Mit zahlreichen Kampagnen und Initiativen hat visitBerlin den touristischen Neustart Berlins unterstützt. „Pünktlich zur Hauptsaison setzten auch zwei neue Flugverbindungen von New York und Los Angeles ein positives Signal und belegen die Bedeutung der Stadt in den USA, Berlins wichtigstem Überseemarkt“, wird mitgeteilt.

Mit Events wie dem „Bestival“ für internationale Gäste aus der Tourismus- und Eventwirtschaft positioniere sich Berlin einmal mehr als Reiseziel von weltweiter Bedeutung

Text: red