Berlin/Darmstadt (dpa) – Das Werkbundarchiv mit seinem Museum der Dinge eröffnet nach sieben Umzugsmonaten am neuen Standort Leipziger Straße in Berlin-Mitte. Zum Start ist von diesem Mittwoch an bis zum 28. Februar zunächst die Ausstellung «Profitopolis oder der Zustand der Stadt» zu sehen. Für den 8. November ist dann nach Angaben vom Dienstag die Eröffnung der neuen, permanenten Ausstellung zum Deutschen Werkbund und zur Produkt- und Gestaltungskultur des 20. und 21. Jahrhunderts vorgesehen.
Das Werkbundarchiv musste zuvor seine Ausstellungsflächen im Stadtteil Kreuzberg räumen, nachdem ein Immobilienfonds aus Luxemburg als Eigentümer die Räumlichkeiten in der Oranienstraße gekündigt hatte. Die Kündigung und der damit erzwungene Standortwechsel waren Auslöser für die Eröffnungsausstellung «Profitopolis» unter Bezug auf zwei gleichnamige Ausstellungen aus den 1970er Jahren. Damit soll der politische Charakter bei der Stadtgestaltung verdeutlicht werden.
Der 1907 gegründete Werkbund mit Sitz in Darmstadt wird von Gestaltern, kulturell-gesellschaftlich engagierten Personen, Selbstständigen und Unternehmen getragen – mit dem Ziel einer «qualitätsvollen Gestaltung unserer Umwelt».
Das dazugehörende Werkbundarchiv mit seinem Museum der Dinge im offenen Schaudepot saß nach anderen Standorten seit 2007 in Kreuzberg. Es sieht sich als Anlaufpunkt für Menschen, «die sich kritisch mit der Gestaltung, der Produktion und dem Gebrauch von Produkten in unserer Lebensumwelt auseinandersetzen wollen».
Zum Bestand gehören etwa 15.000 Objekte, das Archiv des Werkbunds mit mehr als 45.000 Dokumenten sowie eine umfangreiche Bibliothek. In Museum und Archiv finden sich Objekte der Designgeschichte ebenso wie Dinge der Alltagskultur. Thematisiert wird für die jährlich rund 20.000 Besucherinnen und Besucher auch der Umgang mit den Objekten bis hin zur Nachhaltigkeit. Vergleichend präsentiert werden zudem Objekte aus der Sammlung von alltäglichen Dingen aus unterschiedlichen Zeiten in Ost- und Westdeutschland.