Verdi ruft Geldboten zu Warnstreiks auf. Ein Geldautomat in einer Filiale der Berliner Sparkasse. 01.07.2022
Verdi ruft Geldboten zu Warnstreiks auf. Ein Geldautomat in einer Filiale der Berliner Sparkasse. 01.07.2022 Foto: imago / Dirk Sattler

Wer in den vergangenen Tagen kein Bargeld an den Geldautomaten in Berlin und Brandenburg bekam, der wunderte sich stark. Grund dafür war ein Streik der Geldtransporterfahrer. Vier Tage legten die Transporteure ihre Arbeit nieder und sorgten so dafür, dass mal eben der 50er für den Supermarkt-Einkauf nicht abgehoben werden konnte.

Wegen Warnstreik kein Bargeld

Laut dem rbb wird es trotzdem noch mehrere Tage dauern, bis die Automaten wieder alle vollständig aufgefüllt sind. „Wir gehen davon aus, dass erst im Laufe der Woche wieder alle Automaten über die normalen Bargeldmengen verfügen“, so Alexander Greve, Sprecher der Sparkasse Berlin gegenüber dem rbbl24. Die Verzögerungen lägen auch der Corona-Pandemie und einem anhaltend hohen Krankenstand bei den Geldtransporterfahrern zu Grunde.

Die Berliner Sparkasse empfielt weiterhin, lieber doch erst einmal bardgeldlos zu zahlen. Hintergrund des Streiks: die aktuellen Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 11.000 Beschäftigten in der Geld- und Wertbranche.

Tarifverhandlungen gehen weiter

Nachdem die erste Verhandlungsrunde vergangene Woche scheiterte, legten die Mitarbeiter bis zum gestrigen Montag (04. Juli 2022) ihre Arbeit nieder. Dazu könnte es erneut kommen, sollte die nächste Verhandlungsrunde am Mittwoch, den 06. Juli 2022 wieder zu keinem Ergebnis kommen. Die Gewerkschaft „Verdi“ fordert höhere Stundenlöhne zwischen 16,19 Euro und 20,60 sowie für betriebliche Angestellte eine Erhöhung der Bruttonentgelte um bis zu elf Prozent.

Während einzelne Banken eher die bargeldlose Zahlung vorzuziehen, empfiehlt die Gewerkschaft übrigens, sich mit genügend Bargeld einzudecken, solange die Geldautomaten noch Scheine auswerfen – der nächste Streik könnte bald kommen.

Text: Red.