Unsere Umfrage widmet sich in dieser Woche den Hamsterkäufen in den deutschen Supermärkten. Stimmen Sie ab und kommentieren Sie unseren Beitrag zum Thema „Brauchen wir Notvorräte?“
Es ist äußerst ratsam, stets einen Nahrungsmittelvorrat für einen Zeitraum von zehn Tagen im Haus zu haben“, lautet eine Empfehlung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). „So stehen Sie und Ihre Familie in einem Notfall nicht mit leerem Magen da“, heißt es weiter.“ Für viele von uns ist der ganz große Katastrophenfall in Deutschland trotz nahem Krieg in der Ukraine und dem Eindruck der Corona-Krise noch immer unvorstellbar.
Doch wenn der Strom ausfällt, die Leitungen kein Wasser mehr hergeben und die Supermärkte für Tage oder Wochen geschlossen bleiben, könnten viele selbstverständliche Dinge nicht mehr verfügbar sein. Wohl dem, der in solchen Notlagen sich selbst aus eigenen Vorräten und mit eigenen Kräften versorgen kann
Vorbereitet sein
Das Hochwasser im Ahrtal, die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine haben viele Menschen auch in Deutschland für solche Szenarien sensibilisiert. Immer mehr Deutsche wollen auf einen Ernstfall vorbereitet sein. Eine Einstellung, die auch die Bundesregierung den Bürgern grundsätzlich empfiehlt. Jeder sollte sich stets mit genügend Wasser und Nahrungsmittel bevorraten.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) hat dazu nützliche Listen zusammengestellt. Grundsätzlich gelten zum Beispiel zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag als ausreichend. Eine vierköpfige Familie sollte demnach rund 80 Liter Wasser als Getränkevorrat genauso bereithalten sowie Lebensmittel mit 2.200 Kalorien pro Person und Tag. Auch Medikamente, Hygieneartikel, Kerzen, Batterien oder eine Taschenlampe sollten griffbereit gelagert werden.
Ein sogenannter Vorratsrechner, den das BKK auf seiner Website installiert hat, rechnet vor: Jede Einzelperson, die sich bis zu 14 Tage selbst mit Nahrungsmittel versorgen muss, benötigt zum Beispiel Brot, Reis, Nudeln und Haferflocken sowie frisches Obst und eingemachte Früchte. Hinzu kommen Fisch und Fleisch in Dosen, Dauerwurst und tatsächlich ein viertel Liter Speiseöl. Die genauen Mengen errechnet das Online-Tool auf dieser Site:
Hier geht es zum Vorratsrechner der Bundesregierung
Depot oder Vorrat
Vorratshaltungen für Toilettenpapier oder größere Lagerbestände von Sonnenblumenöl, Senf und Mehl tauchen in den Empfehlungen des BKK indes nicht auf. Aber genau diese Produkte stehen im Moment bei vielen Konsumenten hoch im Kurs. Die immense Nachfrage nach Mehl und Sonnenblumenöl, offenbar im Zusammenhang mit Kriegsängsten, ist in nahezu jedem Ge-schäft sichtbar.
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Der Unterschied zwischen Notvorräten und Warendepot scheint vielen Verbrauchern nicht einzuleuchten. Der Appell, Vorräte für Krisentage anzulegen, wird von vielen Mitbürgern als Grund für Hamsterkäufe mit Panikcharakter genutzt. Somit kann man sich fragen:
Macht dieser Appell noch Sinn?
Text und Bild: Stefan Bartylla