Eine Kolumne von Ulf Teichert
Heute Morgen stand wieder so ein Ungetüm vor mir an der Ampel: Das mehr als mannshohe SUV eines bajuwarischen Autoherstellers.
Im Bug bollerte ein PS-starker Motor vor sich hin, unten am Heck kräuselten sich aus zwei dicken Auspuffrohren schwachblaue Abgaswölkchen in die Berliner Luft.
Auf dem Nummernschild aber prankte ein dickes E wie Elektro.
Größere Reichweite
Dieses E ziert auch das Kennzeichen meines Rollers. Wobei der ausschließlich mit Strom fährt und die elektrische Reichweite des vor mir stehenden SUV mit 80 Kilometern um mehr als ein Drittel übertrifft.
Was mich anstinkt, sind natürlich auch die Abgase, die so ein Plug-In-Hybrid absondert.
Fast noch mehr allerdings ärgert mich, dass diese Art von Auto immer noch mit bis zu 6.750 Euro Innovationsprämie subventioniert wird.
Dabei ist es Vater Staat komplett egal, ob der Fahrer den Elektro-Antrieb nutzt oder mit dem weit mehr als 200 PS starken Verbrennungsmotor durch die Innenstadt gondelt.
Sogenannte Innovationsprämie
Eine Förderung für mein Elektro-Moped ist dagegen weder vom Bund noch vom Land Berlin vorgesehen.
Obwohl elektrisch betriebene Zweiräder umweltschonend sind und viel weniger Straßenraum beanspruchen als ein Auto – egal, wie fortbewegt wird.
Mit der sogenannten Innovationsprämie für einen dickleibigen Plug-In-Hybrid könnte man locker zwei oder drei E-Mopeds fördern.
Das aber nur, wenn man Verkehrswende wirklich will. Ich bin gespannt, was sich die neuen Regierungen in Bund und Berlin da so einfallen lassen.
Bild: privat/Katrin Großmüller