Rumpke gab einen kleinen Einblick in sein persönliches «Best-Of» der größten Verbrauchertäuschungen. (Archivbild)
Rumpke gab einen kleinen Einblick in sein persönliches «Best-Of» der größten Verbrauchertäuschungen. (Archivbild) Foto: Monika Skolimowska/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Brandenburgs oberste Verbraucherschützer haben nach eigener Aussage auch im vergangenen Jahr Kunden-Täuschungen bei Lebensmitteln festgestellt. Bei der Vorstellung des Jahresberichts sprach der Chef der Verbraucherzentrale Brandenburg, Christian Rumpke, von teils absurden Fällen. 

Als etwas «verrückt» etwa bezeichnete er eine Salz-Pfeffermischung mit der Aufschrift «Pfeffer und Salz für Kenner». «Da denken Sie erst einmal: „Wow, das ist ja interessant“», sagte Rumpke. In der kleinen Dose sei aber nur Meersalz und Pfeffer. Die werde dann für – aus seiner Sicht horrende – 4,99 Euro verkauft. «Das ist dann tatsächlich Verbraucherverarsche. Das macht einen Kilopreis von 40 Euro», sagte Rumpke.


«Klimaneutral» auf Marmeladenpackung wieder entfernt

Auf einer Marmeladenverpackung sei damit geworben worden, dass das Produkt klimaneutral sei. «Das Produkt kann gar nicht klimaneutral sein, weil im Zweifel gibt es Bodenversiegelung. Hier verbergen sich meistens Kompensationsgeschäfte (…) hinter.» Gemeint ist der Bau einer Fabrik. Hier habe der Verbraucherschutz abgemahnt, führte Rumpke aus. Das habe auch gewirkt. Der Zusatz «klimaneutral» sei letztlich entfernt worden.

Pinkfarbener Senf ruft Verbraucherschützer auf den Plan

Auch bei einem pinkfarbenen Senf mit einem Fabelwesen auf dem Etikett griffen die Verbraucherschützer durch. «Zielgruppe Kinder», betonte Rumpke. Das Wesentliche ist, dass ein Farbstoff enthalten sei, der «Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen» könne. 

In einem anderen Fall beklagte der Verbraucherschutz erneut ein irreführendes Etikett auf einer Eierschachtel. Es werde mit frischen Eiern geworben und durch ein Bild suggeriert, dass die Hühner draußen «fröhlich» herumliefen, kritisierte Rumpke. Letztlich kämen die Eier aus der Bodenhaltung. 

Die Verbraucherzentrale Brandenburg ist ein gemeinnütziger Verein, der vor Ort oder per Video-Chat Verbraucherberatungen anbietet. Die 60 Mitarbeiter geben Verbrauchertipps, mahnen Unternehmen ab und leisten auch viel «Beruhigungsarbeit», wie Rumpke sagte. Der Verein soll auch die Verbraucherinteressen gegenüber Wirtschaft und Politik vertreten.