In Brandenburg ist die Zahl der Kita-Kinder weiter rückläufig. (Symbolbild)
In Brandenburg ist die Zahl der Kita-Kinder weiter rückläufig. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Weniger Geburten machen sich in Brandenburg vor allem in der Tagespflege bemerkbar. Zum Stichtag 31. März nutzten die Eltern von 2.217 Kindern das Betreuungsangebot von Tagesmüttern und -vätern. Das geht aus Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg hervor. Das waren mit einem Minus von 14,7 Prozent deutlich weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Zahl der Tagesmütter und -väter sank von 663 auf 559, da waren fast 16 Prozent Rückgang. 

Die Zahl der Kita-Kinder ist leicht gesunken. Zum Stichtag 1. März 2025 waren 91.788 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in Kindergärten untergebracht. Das waren rund 4,3 Prozent weniger als im Jahr 2024. Der Abwärtstrend war auch schon zuvor zu beobachten. 


Verband: Lage der Kindertagespflege dramatisch

Ralf Kohlberger, Vorsitzender des Landesverbands für Kindertagespflege Brandenburg, sieht die Ursachen vor allem in der demografischen Entwicklung: «Wir haben einen heftigen Geburteneinbruch in Deutschland – das ist ein gesamtdeutsches Thema. Es gibt zu wenige Geburten, und das wirkt sich sofort auf den frühkindlichen Bereich aus, also auf Krippen und Kindertagespflege.»

Besonders dramatisch sei die Lage in der Kindertagespflege, so Kohlberger weiter: «Da findet momentan ein, nennen wir es mal so, ein leichtes Sterben statt. Wenn ein Kind nicht angemeldet wird, ist es einfach nicht da – und schon betreut die Tagespflegeperson statt fünf nur noch vier Kinder, dann drei. Irgendwann lohnt es sich wirtschaftlich nicht mehr, und sie geben auf. Davon können sie nicht mehr leben», erklärt er mit Blick auf Tagesmütter und -väter. Aber auch in den Krippen beginn es ebenfalls zu trudeln, so Kohlberger. Dies führe zu einem Konkurrenzkampf.