Frankfurt/Main (dpa) – Steffen Baumgart zeigte nach seinem Platzverweis in Frankfurt keine Reue, die daraus folgende Sperre ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein Hamburger SV tut dem Trainer des 1. FC Union Berlin aber richtig weh. «Es kann sich jeder vorstellen, dass mich das doppelt ärgert», sagte Baumgart über die Rote Karte beim wilden 4:3-Sieg der Hauptstädter.
Wenn der HSV am kommenden Sonntag im Stadion An der Alten Försterei vorbeischaut, sitzt Baumgart zum zweiten Mal in seiner Trainerkarriere bei einem Bundesligaspiel auf der Tribüne. «Leider habe ich das erst danach registriert», sagte der 53-Jährige. «Es war mein Fehler. Damit muss ich leben – und ich hoffe, dass es alle anderen auch können.»
Baumgart schließt weitere Sperren in Zukunft nicht aus
Im März dieses Jahres hatte er im Heimspiel gegen Bayern München schon einmal gefehlt, weil er am Spieltag zuvor zum vierten Mal innerhalb einer Saison verwarnt worden war. Gegner war damals ebenfalls die Eintracht. «Irgendwie ist Frankfurt kein gutes Pflaster, was Sperren angeht», stellte Baumgart fest.
In beiden Fällen war der Auslöser eine Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters, über die sich Baumgart mokierte. Für die Zukunft wollte der Wiederholungstäter dennoch keine Besserung geloben. «Wer jetzt eine Entschuldigung erwartet oder dass ich sage, beim nächsten Mal mache ich es besser – da bin ich zu emotional, um eine hundertprozentige Sicherheit zu geben», sagte Baumgart.
Wird der DFB wegen des Stinkefingers aktiv?
Wenn es dumm für den Fußball-Lehrer läuft, könnte sein Verhalten in der hektischen Schlussphase des Spiels noch größere Konsequenzen für ihn haben. Denn TV-Bilder belegen, dass Baumgart am Spielfeldrand den Mittelfinger zeigte.
Er selbst wollte dies nicht als abfällige Geste gegen Schiedsrichter Sven Jablonski oder eine andere Person verstanden wissen. «Ich habe ins Leere geguckt, das ging in keine Richtung, also alles gut. Das war eine Emotion, die ich aufgrund des Videobeweises und der vorherigen Situation hatte», sagte Baumgart über die Szene. Möglicherweise sieht der DFB das aber anders.