Blick auf eine abfahrende U2 am Alexanderplatz.
Blick auf eine abfahrende U2 am Alexanderplatz. Foto: Joerg Carstensen/dpa/Archivbild

Die U-Bahn-Linie U2 soll nach einer 10 Millionen Euro teuren Tunnelanhebung im Bereich Alexanderplatz ab August wieder normal fahren.

Derzeit ist dort nur ein 15-Minuten-Takt möglich, da die Tunnelröhren abgesackt sind. Der vollständige, zweigleisige Betrieb im August sei das Ziel, sagte Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, am Montag in Berlin.

Der Verkehr auf der U2 am Alexanderplatz ist bereits seit Oktober eingeschränkt. Das Unternehmen Covivio baut dort ein Hochhaus, und während dieser Bauarbeiten sackten die benachbarten Tunnelröhren der U-Bahn einige Zentimeter ab. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) richteten auf dem verbliebenen Gleis einen Pendelverkehr zwischen den Haltestellen Senefelderplatz und Klosterstraße ein. Die Pendelzüge fahren statt des auf der U2 üblichen 5-Minuten-Takts im 15-Minuten-Takt.

Konzept werde geprüft

Auf der Pressekonferenz legte Covivio ein Konzept vor, nach dem der U-Bahn-Tunnel erst stabilisiert und anschließend angehoben werden soll. Das Konzept werde laut Niedbal schnell, aber sorgfältig innerhalb der nächsten fünf Wochen von der Verwaltung geprüft. Danach soll eine fünfmonatige Bauphase beginnen, in der das Gleis, das an die Baugrube grenzt, angehoben werden soll.

Bis August fährt die U2 laut BVG-Vorstand Rolf Erfurt weiter im 15-Minuten-Takt – auch während der Baumaßnahmen. Eine Verdichtung des Takts sei nicht möglich. Man wolle aber ab April die Taktung der Straßenbahnlinie M1 von siebeneinhalb auf fünf Minuten verkürzen.

«Wir haben Verständnis dafür, dass das ein Riesenmist ist für die Berlinerinnen und Berliner, dass die U2 als Pulsader der Stadt nicht funktioniert», sagte der Vorstandsvorsitzende von Covivio, Daniel Frey. Er wolle jedoch nicht spekulieren, wer die Verantwortung für das Absacken des Tunnels trägt, sondern eine Aufarbeitung abwarten.

Kosten belaufen sich auf 10 Millionen Euro

Bei den Kosten der Reparatur von 10 Millionen Euro geht Covivio den Angaben zufolge in Vorkasse. Über die genaue Aufteilung werde später entschieden.

Schon vor Beginn des Hochhaus-Baus gab es laut Staatssekretärin Niedbal eine nachbarschaftliche Vereinbarung zwischen Covivio und der BVG darüber, welche Schritte im Falle einer Absenkung des Tunnels folgen müssten. Sie begrüßte, dass die Baumaßnahmen so relativ schnell beginnen können und erklärte, dass sie für zukünftige Projekte ähnliche Vereinbarungen verpflichtend machen möchte.

Text: dpa