
New York/Berlin (dpa) – Der einflussreiche Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren in der Nacht zum Donnerstag in seinem Haus in Water Mill (US-Staat New York), wie Chris Green, Präsident der Robert Wilson Arts Foundation, der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Wilson gehörte zu den prägenden Bühnenvisionären der vergangenen Jahrzehnte. Der US-Amerikaner inszenierte viel an europäischen Bühnen – in Deutschland unter anderem in Hamburg und Berlin. In Europa verstehe man ihn und seine Kunst einfach besser als in seiner US-amerikanischen Heimat, hatte der Avantgarde-Regisseur gesagt.
Am Berliner Ensemble führte er unter anderem Regie in Becketts «Endspiel», in der «Dreigroschenoper» sowie in «Peter Pan». Schauspieler Sabin Tambrea, der einst in der «Peter Pan»-Inszenierung mitwirkte, zeigte sich in einem Instagram-Beitrag traurig über den Tod des Regisseurs.
2015 brachte Wilson am Berliner Ensemble gemeinsam mit Musiker Herbert Grönemeyer das Musiktheaterstück «Faust I und II» auf die Bühne. Auch an der Schaubühne am Lehniner Platz und der Freien Volksbühne waren Inszenierungen des US-Künstlers zu sehen.
Wilson arbeitete gern mit bekannten Dramatikern, Dichtern, Musikern und Schauspielern zusammen, etwa Heiner Müller, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Tom Waits und Marina Abramović.
Schauspieler Christian Friedel schrieb bei Instagram: «Bob war ein Genie – ein Künstler der so viele Menschen inspiriert hat. Ich bin voller Dankbarkeit ihn nicht nur in der Arbeit kennengelernt zu haben, sondern auch als Mensch. Ich war gerne seine Farbe in einem überwältigenden Gemälde.»