Kiara
Mach's gut, Kiara! Bild: 2022 Tierpark Berlin

Die Schmerzen waren zu stark: Sumatra-Tiger Kiara musste eingeschläfert werden. Zuvor hatte sie tagelang die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme verweigert.

Als Tigerin Mayang im Sommer 2018 vier Jungtiere zur Welt brachte, war die Euphorie zunächst groß. Die Freude wurde jedoch getrübt, als sich bei den Jungtieren Auffälligkeiten im Laufverhalten zeigten. Ende 2019 konnte nach CT-Untersuchungen im benachbarten Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) bestätigt werden, dass die vier Sumatra-Tiger eine Kniefehlstellung und damit einhergehende Knorpelschäden aufwiesen.

Diese führten dazu, dass die jungen Tiger beim Laufen mit ihren Hinterbeinen einknicken. Trotz unterschiedlicher Therapieansätze ist bisher keine maßgebliche Verbesserung zu erkennen. „Das Wohl der Tiere steht für uns an oberster Stelle. Seit der Diagnose einer Kniefehlstellung überwachen wir den Gesundheitszustand der Tiger-Vierlinge kontinuierlich“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Wir stehen dazu mit unseren Kolleginnen und Kollegen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung im Austausch, welche uns in solch schwierigen Situationen beratend zur Seite stehen“, ergänzt er.

Kiara zeigte auffälliges Vehralten

Zuletzt zeigte Tigerin Kiara ein noch auffälligeres Verhalten. Die Tierpfleger und Tierärzte beobachteten, dass es dem Tiger in den vergangenen Tagen sichtbar nicht gut ging. Sie verweigerte die Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung komplett. Daher wurde sie für eine erneute Untersuchung ins IZW gebracht.

„Ich verfolge Kiara und ihre Krankheitsgeschichte nun schon seit zwei Jahren, die Kolleginnen und Kollegen vom IZW kennen sie bereits seit ihrer Geburt“, berichtet Tierpark-Tierärztin Anja Hantschmann. „Wir waren uns anhand der Ergebnisse einig, dass sie Schmerzen hat und zukünftig auch weiter haben wird. Eine Möglichkeit zur Behandlung gibt es nicht. Die Entscheidung, sie von ihrem Leid zu erlösen fiel uns allen sehr, sehr schwer – doch es war die einzig richtige.“

„Bei ihren drei Geschwistern ist der gesundheitliche Zustand bisher unverändert“, erklärt Kurator Matthias Papies. „Die Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Kiara nehmen wir jedoch zum Anlass, um uns auch mit externen Expertinnen und Experten noch einmal umfassend zum weiteren Vorgehen zu beraten.“

Text: red/Zoo Berlin