Berlin (dpa/bb) – Das Tierheim Berlin hat in diesen Sommerferien bereits 147 ausgesetzte Tiere aufgenommen, darunter 79 Katzen und 26 Hunde. Im Vergleich mit vergangenen Ferienzeiten sei das überdurchschnittlich viel, sagte ein Tierheimsprecher. Zum Teil würden Menschen Schildkröten in Plastikboxen ohne Luftlöcher oder Kaninchen in einem Pappkarton auf einem Supermarktparkplatz zurückgelassen, hieß es in einer Mitteilung. Erst am Montag seien drei zurückgelassene Babykatzen am Tegeler See entdeckt worden.
«Das Aussetzen von Tieren ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern gesetzlich verboten», erklärte Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin. «Wer ein Tier anschafft, übernimmt Verantwortung – ein Leben lang.» Das Aussetzen oder Zurücklassen ist nach Angaben des Tierheims eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro geahndet werden könne.
«Gemeinsam finden wir einen Weg.»
Das Tierheim sei keine Tierpension, sondern ein Zufluchtsort für in Not geratene Tiere, hieß es in der Mitteilung. Die Versorgung der ausgesetzten Haustiere bedeute für das Tierheim enorme zusätzliche Belastungen, sowohl medizinisch als auch personell und finanziell. «Viele der traumatisierten Tiere müssen über Wochen oder Monate aufgepäppelt werden, bevor sie in ein neues Zuhause vermittelt werden können.»
Haustierbesitzer, die sich in einer schwierigen Lage befänden, könnten zu den Beratungstagen ins Tierheim kommen. «Gemeinsam finden wir einen Weg.»