Syphilis Höchststand
Treponema pallidum syphilis bacteria, illustration Illustration of Treponema pallidum bacteria, which causees syphilis. Syphilis is usually sexually transmitted, but may also pass from an infected pregnant woman to her unborn child congenital syphilis. The last of three stages of syphilis is the most severe and can cause damage to the heart, blood vessels, brain and spinal cord. Treatment with penicillin drugs is effective if administered during the early stages. *** Treponema pallidum syphilis bacteria, illustration Illustration of Treponema pallidum bacteria, which causees syphilis Syphilis is usually sexually transmitted, but may also pass from an infected pregnant woman to her unborn child congenital syphilis The last of three stages PUBLICATIONxINxGERxSUIxHUNxONLY ROBERTxBROOK/SCIENCExPHOTOxLIBRARY F031/2217

Es gibt immer mehr Syphilis-Diagnosen in Deutschland. Sie erreichen derzeit ihren Höchststand. In Berlin sticht insbesondere Friedrichshain-Kreuzberg mit fast 93 Fällen pro 100.000 Einwohner hervor (Berlin gesamt: 39,7).

Die Zahl der Syphilis-Diagnosen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Höchststand seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 erreicht. Gemeldet wurden 7.889 Fälle der Ge­schlechts­­krankheit, rund sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie aus einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Friedrichshain-Kreuzberg ist Syphilis-Vorreiter

Die meisten Nachweise im Verhältnis zur Einwohnerzahl unter den Bundesländern weist demnach das Land Berlin auf. Dort sticht insbesondere der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit fast 93 Fällen pro 100.000 Einwohner hervor (Berlin gesamt: 39,7).

Ebenfalls über dem Bundesschnitt von 9,5 Fällen pro 100.000 Einwohner liegen der Stadtstaat Hamburg und Nordrhein-Westfalen. In vielen Städten beobachtet das RKI eine vergleichsweise starke Verbreitung, darunter Köln, München und Frankfurt am Main. Infektionen „in relevanter Zahl“ würden aber auch aus ländlichen Regionen gemeldet, hieß es. Insgesamt wird nach RKI-Angaben seit 2010 ein Anstieg bei gemeldeten Syphilis-Fällen beobachtet, nur 2018 hatte es einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Für das laufende Jahr sind laut RKI-Datenbank bisher rund 6400 Diagnosen gemeldet.

Antibiotika bringt Heilung

Vorwiegend wird die Krankheit laut RKI bei homo- und bisexuellen Männern diagnostiziert, darunter viele HIV-Positive. Der Frauenanteil an den 2019 gemeldeten Fällen liege bei knapp sechs Prozent. Syphilis wird von Bakterien hervorgerufen und ist mit Antibiotika heilbar. In Deutschland ist die Übertragung beim Sex am häufigsten. Kondome senken das Risiko einer Übertragung.

Bei der Krankheit unterscheiden Mediziner drei Erkrankungsstadien. Zunächst bildet sich ein schmerzloses Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers, später können Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Haarausfall und Hautausschläge auftreten. Unbehandelt sind mehrere Jahre nach der Ansteckung Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich. Es gibt aber auch viele symptomlose Fälle.

Die Symptome einer Syphilis-Erkrankung können bei Männern und Frauen oft unterschiedlich sein. Mehr Informationen finden Sie hier. 

 

Datum: 5. Januar 2021, Text: ast, Bild: imago images/photo science library