Die meisten Waldbrände sind menschengemacht, sagt Horn. (Symbolbild)
Die meisten Waldbrände sind menschengemacht, sagt Horn. (Symbolbild) Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Berlin/Potsdam (dpa/bb) – Nicht nur Trockenheit und reine Kiefernwälder, sondern auch die Nähe zu Siedlungen und Bahnlinien verstärken in Brandenburg das Risiko von Waldbränden. Das zeigt eine Studie der Technischen Universität (TU) Berlin, die den Einfluss von Klima, Vegetation und Landnutzung auf die Brandgefahr untersucht hat.

Das Forscherinnenteam um die Umweltplanerin Katharina Horn nutzte Geodaten wie Kronendichten und Baumarten sowie maschinelles Lernen, um besonders gefährdete Waldflächen zu identifizieren. Ein zentrales Ergebnis ist demnach, dass insbesondere die Entfernung zu urbanen Gebieten, der Anteil von Laubwald und die Nähe zu Eisenbahnlinien das Waldbrandrisiko stark beeinflussen. 


Brandenburg ist wegen seiner sandigen Böden und großflächigen Kiefernwälder besonders brandgefährdet. Kiefern gelten durch ihren hohen Harz- und Ölanteil als besonders leicht entflammbar. Reine Kiefernwälder sind also gefährdeter als Mischwälder.

Mensch als Risikofaktor

«Über 96 Prozent der Waldbrände sind menschengemacht», sagte Horn. Den weiteren Ergebnissen zufolge würde das Waldbrandrisiko abnehmen, wenn mehr Menschen aus ländlichen Regionen etwa in Städte ziehen würden, da der direkte menschliche Einfluss abnimmt. Bleibe die Landnutzung und der menschliche Einfluss jedoch unverändert, sei im Zuge des Klimawandels in Zukunft in vielen Regionen Brandenburgs mit einer deutlichen Zunahme der Waldbrandgefahr zu rechnen.

Als zentrale Maßnahmen empfehlen die Forscherinnen, Wälder schrittweise in widerstandsfähige Mischbestände umzuwandeln, die Bevölkerung stärker aufzuklären und die Vorhersage von Brandrisiken zu verbessern. «Wälder sind längst nicht mehr nur im Sommer gefährdet», warnte Horn. Auch Dürren im Frühjahr oder Winter könnten Brände auslösen. 

Mehr Waldbrandprävention nötig

«Da wir im Zuge des Klimawandels in Brandenburg künftig einen Anstieg von Dürreereignissen erwarten müssen, ist es wichtig, dass die Politik jetzt gezielt in Waldbrandprävention investiert», so Horn. Der Umbau zu resilienten Mischwäldern habe bereits begonnen, sei jedoch ein langfristiger Prozess, der kontinuierlich gefördert werden müsse.

Die Studie entstand im Rahmen von Horns Masterarbeit, sie erhielt dafür den Preis für die beste Masterarbeit im Studiengang Environmental Planning an der TU Berlin.