Giffey, Jarasch, Wegner: Wer macht das Rennen am 12. Februar? Bild: IMAGO / Political-Moments
Giffey, Jarasch, Wegner: Wer macht das Rennen am 12. Februar? Bild: IMAGO / Political-Moments

In wenigen Tagen geht es für alle wahlberechtigten Berliner wieder an die Wahlurne. Wir haben einzelne Personen aus der Hauptstadt gefragt, was sie über die erneute Wahl denken.

Nur noch wenige Tage, dann wird in Berlin nochmal gewählt. Am 12. Februar sind die Wahllokale zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet. Laut Umfragen liegt die CDU mit 24 Prozent der Stimmen vor der SPD mit 21 Prozent und den Grünen mit 18 Prozent. Es folgt die Linke mit 11 Prozent. Bei einem solchen Wahlausgang könnte die regierende Mehrheit von SPD, Grünen und Linke ihre Arbeit theoretisch fortsetzen.

Doch ist der aktuelle rot-grün-rote Senat weiterhin von den Berlinern gewünscht? Wie wird die Wahlbeteiligung sein? Wird die Wahl diesmal korrekt ablaufen? Das Berliner Abendblatt hat die Stimmung unter den Berliner Wählern mal eingefangen.

Der aktuelle Senat wird abgewählt

Für Andreas, 38, Fachinformatiker aus Lichtenberg, ist es keine Option, nicht zu wählen. „Tatsächlich habe ich sogar schon gewählt, per Briefwahl nämlich. Ich denke mal, dass die Organisatoren der Wahl aus ihren Fehlern gelernt haben und dass diesmal alles klappen wird. Bleibt abzuwarten, ob die Wahl etwas am aktuellen Senat ändern wird, aber ich denke mal schon.“

Wieder Fehler bei der Wahlwiederholung

Viele Berliner haben Briefwahl beantragt. Bild: IMAGO / Schöning
Viele Berliner haben Briefwahl beantragt. Bild: IMAGO / Schöning

Auch für Jeanette, 31, Digital Brand Managerin aus Charlottenburg, kommt es nicht in Betracht, nicht zu wählen. „Aber ins Wahllokal gehe ich am 12. Februar nicht – meine Stimme gebe ich per Briefwahl ab. Aber schon peinlich, es kam ja sogar schon wieder zu Fehlern, habe ich gehört.“ Jeanette denkt, dass auch noch weitere kommen werden. „Ehrlich gesagt, unsere Generation arbeitet einfach immer ungenauer. Alle sind unmotiviert und haben generell eher einen Larifari-Lifestyle. Das merkt man im Job immer mehr, wenn man sich mal so die fleißigen Ü-50-Jährigen anschaut.“

Macht der Gewohnheit: Der aktuelle Senat bleibt

Auch für Sandro, 54, Agentur-Inhaber aus Steglitz, ist eine Nicht-Wahl rein moralisch nicht verantwortbar. „Man möchte sich ja berechtigt fühlen, später über die da oben zu schimpfen“, sagt er und lacht. Sandro wird am 12. Februar ins Wahllokal gehen. „Ein schönes, demokratisches Ritual. Seit einigen Jahren in Berlin lebend rechne ich – auch als Optimist – in dieser Stadt mittlerweile mit dem Schlechtesten und Peinlichsten“, räumt er ein. „Dennoch sollten die Warnschüsse wohl gehört worden sein. Daher: Ja, die Wiederholungswahl wird klappen. Alles wird gut.“ Sandro denkt aber nicht, dass die Wahl viel an der Zusammensetzung des Senats ändern wird. „Leider nicht. Das ist der Berliner Klüngel und die Macht der Gewohnheit.“

Am Ende bleibt nur die CDU

Anett, 61, Steuerfachangestellte aus Köpenick, wählt per Brief. „Nicht-Wählen ist für mich keine Option, weil ich sonst Angst hätte, dass die Grünen oder die SPD zu hoch kommen. Ich denke nicht, dass es wieder so einen Pannenwahl wie beim letzten Mal wird, aber wie man hört, kam es ja schon wieder zu Fehlern. Das wird doch einer Hauptstadt nicht gerecht! Dennoch glaube ich, dass sie jetzt zu viele Wahlhelfer und zu viele Reißleinen haben, das wird schon klappen. Das Ergebnis wird vermutlich nicht viel ändern, doch ich habe große Angst, dass Bettina Jarasch am Ende gewinnt. Sie macht ja derzeit, was sie will. Und die Giffey ist auch nicht besonders. Am Ende bleibt für mich nur die CDU“, sagt Anett.

Text: Sara Klinke und Sascha Uhlig