Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow lebt mittlerweile im Exil.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow lebt mittlerweile im Exil. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin (dpa/bb) – Das Staatsballett Berlin plant in seiner neuen Spielzeit mit einer Produktion des russischen Star-Regisseurs Kirill Serebrennikow über die Tanzlegende Rudolf Nurejew. Das weltberühmte Moskauer Bolschoi Theater hatte 2023 unter politischem Druck Serebrennikows Ballett «Nurejew» um den an Aids gestorbenen schwulen russischen Tänzer aus dem Spielplan gestrichen. 

Serebrennikow (55) war mehrfach für das Stück ausgezeichnet worden. Nun erarbeite der Regisseur die Produktion mit dem Choreographen Yuri Possokhov für das Staatsballett erstmals außerhalb Russlands, hieß es.

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2023 aus Spielplan gestrichen

2017 war «Nurejew» am Bolschoi Theater uraufgeführt worden. 2023 wurde es wegen des Verbots von Propaganda «nicht traditioneller Werte» aus dem Spielplan genommen, hieß es. Serebrennikow lebe mittlerweile im Exil in Frankreich und Deutschland.

Die Premiere ist im März 2026 geplant. Das Tanzereignis vereine Ballett, Oper und Schauspiel, um eine Hommage an das Leben von Nurejew (1938-1993) zu schaffen. Er gilt als einer der besten Balletttänzer des 20. Jahrhunderts. 

100 Vorstellungen in kommender Spielzeit geplant

Intendant Christian Spuck plant für das mit gut 80 Tänzerinnen und Tänzern aus fast 30 Ländern größte Ballettensemble des Landes 100 Vorstellungen in der Spielzeit 2025/2026. 

In seiner dritten Spielzeit will Spuck drei Premieren mit zwei Uraufführungen präsentieren. Ende Oktober soll etwa die Produktion «Wunderkammer» von Choreograph Marcos Morau uraufgeführt werden. 

«Der Titel Wunderkammer verweist auf die historischen “Wunderkammern” – auch “Kuriositätenkabinette” genannt –, die im Europa der Renaissance und des Barock als Sammlungen außergewöhnlicher und “kurioser” Objekte dienten», teilte das Staatsballett mit.