Potsdam (dpa) – Ein Sprengstoffverdacht in Potsdam im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Planung eines islamistisch motivierten Anschlags hat sich nicht bestätigt. Bei dem verdächtigen Gegenstand in einer Potsdamer Wohnung handelte es sich um ein Handy, wie der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Gernot Bantleon, der dpa sagte. Nach Untersuchungen sei vermutet worden, dass sich darin eine Sprengkapsel befinde, was sich nicht bewahrheitet habe.
Spezialkräfte der Polizei hatten am Wochenende im Zuge der Ermittlungen wegen eines womöglich geplanten islamistischen Anschlags eine Wohnung in Potsdam durchsucht. Anwohner mussten die Häuser verlassen. Die Polizei hatte vom Fund eines «sprengstoffverdächtigen Gegenstandes» gesprochen.
18-Jähriger in U-Haft soll Anschlag geplant haben
Zuvor war am Hauptstadtflughafen BER ein 18-Jähriger festgenommen worden, der im Verdacht steht, einen mutmaßlichen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant zu haben. Der Tschetschene, der in Untersuchungshaft kam, wohnte laut Ermittlungsbehörde nicht in der durchsuchten Wohnung.
Fünf Personen wieder aus Gewahrsam frei
Fünf Personen kamen im Kontext der Durchsuchung am Samstag in Potsdam vorübergehend in Polizeigewahrsam. «Sie waren dort festgestellt worden», sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft zu den Maßnahmen. Den Gewahrsam konnten sie am Wochenende aber wieder verlassen.
Ermittlungsbehörde: 18-Jähriger wollte sich wohl IS anschließen
Wie konkret der mutmaßliche Anschlagsplan des 18-Jährigen war, sagte die Generalstaatsanwaltschaft nicht, deren Ermittlungen zu dem Fall andauern. Der Verdächtige mit russischer Staatsangehörigkeit habe sich wahrscheinlich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen wollen, sagte Bantleon. Gegen den 18-Jährigen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.