Lars Malskies Detlev Schmidt (M), Vorsitzender Richter am Kammergericht, steht vor Beginn des Prozesses wegen des Vorwurfs des Landesverrats an einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und dessen mutmaßlichen Mittäter im Gerichtssaal vom 6. Strafsenat des Kammergerichts.
Lars Malskies Detlev Schmidt (M), Vorsitzender Richter am Kammergericht, steht vor Beginn des Prozesses wegen des Vorwurfs des Landesverrats an einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und dessen mutmaßlichen Mittäter im Gerichtssaal vom 6. Strafsenat des Kammergerichts. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa

Berlin (dpa) – Der Prozess wegen des Verdachts der Russland-Spionage wird am Mittwoch (9.30 Uhr) vor dem Berliner Kammergericht fortgesetzt. Dabei wird eine Aussage des angeklagten Mitarbeiters des Bundesnachrichtendienstes (BND) erwartet, wie es von einer Gerichtssprecherin hieß. Carsten L. (53) hatte bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. Sein mutmaßlicher Komplize Arthur E. (33) hatte dagegen im Januar und Februar vor dem 6. Strafsenat seine Sicht vorgetragen. Der Verteidiger des BND-Mitarbeiters zweifelt dessen Glaubwürdigkeit an. Es gebe keinerlei objektiven Beweis für einen Verrat, wie ihn die Anklage seinem Mandanten vorwerfe, erklärte er zum Prozessauftakt Ende 2023.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem seit 2007 zur Geheimhaltung verpflichteten BND-Mitarbeiter und dem in Russland geborenen Geschäftsmann Landesverrat in besonders schwerem Fall vor. Sie sollen laut Anklage einen «Agentenlohn» von 450.000 Euro beziehungsweise 400.000 Euro bekommen haben. Die beiden Deutschen sitzen in Untersuchungshaft.

Bislang sind für den Prozess Verhandlungstage bis Mitte Juli geplant. Zuletzt zeichnete sich aber ab, dass dies nicht ausreichen könnte. Es sollen noch zahlreiche Zeugen gehört werden, auch vom BND.