Berlin (dpa/bb) – Der große Bundestagswahlverlierer in Berlin ist die SPD – «das Ergebnis ist ziemlich desaströs», sagt Landeschef Martin Hikel. Es habe der Partei geschadet, einen reinen «Abwehrkampf gegen die Union» zu führen, statt eigene Positionen darzulegen, so seine Analyse. Stattdessen habe insbesondere der Linken die «Brandmauer-Debatte» genützt, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.
Die SPD landete mit 15,1 Prozent bei den Berliner Zweitstimmen auf dem letzten Platz derer, die in den Bundestag einziehen – hinter Gewinner Linke mit 19,9 Prozent, der CDU mit 18,3 Prozent, den Grünen mit 16,8 Prozent und auch der AfD mit 15,2 Prozent.
Wichtig sei ein «sehr klares gemeinsames Problemverständnis»
«Bei den herben Verlusten hat die Gesamtperformance nicht gestimmt», sagt Hikel. Die Debatte um die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz habe nicht zum Vertrauen beigetragen und kein geschlossenes Bild der Partei gezeigt.
Zu einer möglichen Zusammenarbeit der SPD mit der Union im Bund meint der Landeschef: Entscheidend sei eine Antwort auf die starke AfD. «Eine neue Bundesregierung braucht eine große Geschlossenheit und ein sehr klares gemeinsames Problemverständnis – unabhängig von persönlichen Befindlichkeiten.» Die SPD werde sich nicht wegducken und schauen, was möglich sei, so Hikel.