Brandenburgs SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann ruft die Bürger zum politischen Engagement in Parteien auf (Archivbild).
Brandenburgs SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann ruft die Bürger zum politischen Engagement in Parteien auf (Archivbild). Foto: Michael Bahlo/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Bei Kommunal- und Bürgermeisterwahlen gibt es einen Trend hin zu parteilosen Bewerbern – deshalb ruft Brandenburgs SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann zum Engagement in Parteien auf. «Ganz grundsätzlich ist es natürlich traurig, dass sowohl die SPD wie auch die CDU wie auch die FDP oder Grüne immer weniger Kandidierende finden, die bei Kommunalwahlen oder bei Bürgermeisterwahlen antreten», sagte Lüttmann. «Das ist ein insgesamt ganz alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie.»

Der SPD-Politiker rief dazu auf, in demokratische Parteien zu gehen und zu kandidieren. Immer weniger Menschen brächten sich mit ihrem politischen Engagement ein, sagte Lüttmann. Mit Parteien werde die Botschaft von Bewerbern klarer: Wenn am Ende nur parteilose Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl stünden, falle es den Wählern immer schwerer einzuordnen, wofür die Menschen stünden.


SPD: «Licht und Schatten» – AfD nicht zufrieden

Bei den Oberbürgermeisterwahlen in Potsdam und Frankfurt (Oder) am vergangenen Sonntag lagen parteilose Bewerber in der ersten Runde vorn – es kommt in beiden Städten am 12. Oktober zu einer Stichwahl. In Potsdam tritt die frühere Beigeordnete Noosha Aubel (parteilos) gegen Berlins SPD-Wirtschaftsstaatssekretär Severin Fischer an, in Frankfurt (Oder) stehen sich der parteilose Axel Strasser und der AfD-Landtagsabgeordnete Wilko Möller gegenüber.

SPD-Fraktionschef Lüttmann sprach von «Licht und Schatten», weil die SPD in Potsdam mit Fischer in die Stichwahl kommt, die Kandidatin Simona Koß in Frankfurt (Oder) aber ausschied. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt sagte, er habe gemischte Gefühle. Mit den Ergebnissen «können wir nicht wirklich zufrieden sein», sagte der stellvertretende Parteichef. In Potsdam, Glienicke/Nordbahn und Velten schafften es die AfD-Kandidaten am Sonntag nicht in die Stichwahl. Berndt verwies darauf, dass die AfD es im Berliner Umland schwerer habe. Auch in einer Stadt wie Potsdam müsse die AfD aber höhere Ansprüche haben.