Maja Lasic (SPD) spricht.
Maja Lasic (SPD) spricht. Foto: picture alliance / Sophia Kembowski/dpa/Archivbild

Berlin (dpa/bb) – Das geplante elfte Pflicht-Schuljahr für Berliner Schüler ohne Ausbildungsvertrag ist aus Sicht der SPD ein wichtiger Baustein für den Berufseinstieg. «Wir sprechen über mehrere Tausend Jugendliche, die uns nach dem Ende der 10. Klasse verloren gehen», sagte die SPD-Bildungspolitikerin Maja Lasic am Donnerstag dem Sender RBB-Inforadio. Das seien vor allem Jugendliche, die ohne Abschluss oder ohne Arbeitsperspektive die Schule verlassen würden. Diese seien für die Fördersysteme nicht mehr auffindbar. In einem 11. Schuljahr an einem Oberstufenzentrum gebe es dann ein Jahr Zeit, «um ihnen eine Ausbildung schmackhaft zu machen».

Nötig sei dafür eine Änderung des Schulgesetzes, sagte Lasic. Angesichts des Lehrermangels müssten für diese Jugendlichen auch nicht unbedingt voll ausgebildete Lehrer zuständig sein. Die Jugendlichen auf Berufe vorzubereiten, könnten auch Menschen aus anderen Bereichen übernehmen. Solche Angebote gebe es bereits. Bisher könne man aber niemanden zwingen, sie wahrzunehmen.

Der Senat aus CDU und SPD will dieses weitere verpflichtende Schuljahr bereits zum Schuljahr 2024/2025 für Jugendliche ohne Berufsperspektive einführen. Die Kosten lägen im kleineren zweistelligen Millionenbereich.