Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat die anti-russischen Schmierereien am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow verurteilt. „Solche Schmierereien verurteile ich ausdrücklich, auch wenn manche Parolen, dass ukrainisches Blut auf russischen Händen in diesem Krieg klebt, zutreffend sind“, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur.
„Ich glaube, das war eine bewusste Provokation, auch um die Ukraine zu diskreditieren.“ Der Botschafter forderte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und die Polizei auf, alles zu unternehmen, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen und die Ehrenmale in Treptow und im Berliner Tiergarten besser vor Vandalismus zu schützen.
Schmierereien am Dienstag
Die Schmierereien waren am Donnerstag von der Berliner Polizei bestätigt worden. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits unkenntlich gemacht worden. Nach Medienberichten waren Parolen wie „Death to all Russians“ (Tod allen Russen), „Ukrainian Blood on Russian Hands“ (Ukrainisches Blut an russischen Händen) oder „Putin = Stalin“ auf das Mahnmal gesprüht worden.
Das Ehrenmal in Treptow war zwischen 1946 und 1949 errichtet worden, um den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee – darunter Russen und Ukrainer – zu gedenken. Zu der Gedenkstätte gehören auch rund 7000 Soldatengräber. Das Ehrenmal sei „für uns Ukrainer heilig“, sagte Melnyk. Es seien „insgesamt über drei Millionen ukrainische Soldaten“ im Zweiten Weltkrieg gefallen.
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Die Schmierereien waren bereits am Donnerstag auch von der russischen Botschaft verurteilt worden. Man sei „zutiefst empört über den eklatanten Vandalismusakt“, hieß es in einer Mitteilung. Man betrachte dies als zynische Missachtung des Gedenkens an die Soldaten, die ihr Leben für die Befreiung der Welt und Europas vom Nationalsozialismus gegeben hätten, hieß es weiter.
Protestnote des Botschafters
Die Botschaft habe eine Protestnote an das Auswärtige Amt mit der Forderung gerichtet, die Folgen des Vandalenanschlags zu beseitigen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern.
Text: dpa