Freizeit: Nach herbstlichem Start in den Mai geht es jetzt in den Freibädern  der Stadt so richtig los.

Die Wettergötter haben endlich ein Einsehen: Die kältesten Tage dieses verrückten Mais sind überstanden, der Frühling darf sich Frühling nennen. Berlins Freibäder sind seit dem vergangenen Wochenende wieder Anziehungsmagnet für sonnenhungrige Berliner auf der Suche nach Badespaß und Erfrischung. Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) sind nach eigenen Aussagen gut auf hohe Besucherzahlen in den Frei- und Strandbädern vorbereitet.

Das Strandbad Wannsee
eröffnete bereits Mitte April

Mäßiger Start

Trotz einer Witterung, die mehr an Herbst als an Frühling erinnerte, starteten die Berliner Freibäder Ende April in die Saison. Aufgrund der Wetterlage geschah dies mit „etwas gebremster Kraft“, wie  Andreas Scholz-Fleischmann, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe, mitteilt. Mit dem Prinzenbad in Kreuzberg und dem Sommerbad Olympiastadion begann die Serie Ende April, es folgten Anfang Mai die meisten Strandbäder, am vergangenen Wochenende kamen vier weitere Freibäder hinzu: Wilmersdorf, Spandau, Gropiusstadt und Wedding.

Das Freibecken im Kombibad Mariendorf fehlt noch. Ebenso die Sommerbäder Lichterfelde, am Insulaner, Humboldthain, Mariendorf, Neukölln, Pankow und Wuhlheide sowie die Kindersommerbäder Monbijou und Platsch (diese werden laut Fahrplan Anfang Juni eröffnet). Das Sommerbad Staaken-West feiert erst am 20. Juli Wiedereröffnung.

Hart im Nehmen

Dass die Freibadsaison bei solch miesem Wetter starten musste, hat so manchen Schwimmfreund nicht davon abgehalten, ins wahrhaft kühle Nass zu hüpfen. „Wir haben eine treue Schwimmerschaft bei den Frühschwimmern, die sich auch von herausfordernden Temperaturen nicht abschrecken lassen und fleißig jeden Morgen ihre Bahnen ziehen“, sagt BBB-Pressesprecherin Anne Benza-Madingou. Dabei werden sie mit beheizten Sportbecken unterstützt. Außerdem gebe es Kurs- und Vereinsschwimmer, die die Bäder regelmäßig nutzen. „Doch nun freuen wir uns auf volle Bäder bei Sonne und warmen Temperaturen“, so die Sprecherin.

Mitarbeiter gesucht

Für die Freibadsaison fehlen den Bäderbetrieben noch rund 40 Rettungsschwimmer. Doch um die Sicherheit in Freibädern brauchen Besucher sich  nicht zu sorgen, teilt Anne Benza-Madingou mit. „Dieser Mangel hat keinen Einfluss auf den täglichen Betrieb. Kein Bad würde geöffnet, ohne ausreichend Personal, weil die Sicherheit der Badegäste gewährleistet sein muss.“ Die Mitarbeiter aus den Hallenbädern unterstützen die Kollegen in den Sommerbädern.

Dank der finanziellen Unterstützung des Abgeordnetenhauses können die BBB  in die Sommerbäder investieren. Rund 600.000 Euro flossen zum Beispiel in die Sanierung der Technikgebäude und der Rohrwasserkammern des Sommerbads Wilmersdorf. Hier wurden auch die Sanitärbereiche überholt. In Neukölln werden die Umkleidegebäude gestrichen. Im Sommerbad Kreuzberg arbeitet nun eine neue Beckenwasserheizung für das Sportbecken (ehemals Mehrzweckbecken). Zum Ende der Saison beginnen in Kreuzberg weitere Bauarbeiten: Das Sportbecken wird saniert und mit einer Auskleidung aus Edelstahl versehen; Kosten: rund 1,4 Millionen Euro. Die Bauarbeiten dafür müssen schon im September beginnen, weshalb dieses Becken nur bis zum 3. September geöffnet ist; das Prinzenbad selber bleibt voraussichtlich bis 17. September geöffnet.

Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen der einzelnen Schwimmbäder gibt es im Internet.

Kurz und Kompakt

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Sommer-Merhfachkarte

20 Eintritte für 70 Euro – dieses Angebot beinhaltet die Sommer-Merhfachkarte. Damit wecken die Berliner Bäder den sportlichen Ehrgeiz der Gäste, indem sie eine Wette auf das Wetter des kommenden Sommers abschließen. Denn: Die Eintritte auf der Karte sind nur in der Freibadsaison gültig und verfallen, wenn sie nicht abgeschwommen werden.  „Der Ansporn funktioniert“, sagt Vorstandsmitglied Anette Siering. 15.000 Karten wurden in vergangenen Jahr verkauft, im Jahr 2015, dem Premierenjahr, waren es 11.000.(red)

Super-Ferienpass

Für Berliner Schulkinder wird es auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit geben, die Bäder besonders günstig zu besuchen – mit dem Berliner Super-Ferienpass. Die BBB und der Jugendkulturservice, der den Pass herausgibt, haben ihre entsprechende Kooperation verlängert. Der Pass kostet neun Euro und sichert ein Jahr lang an jedem Berliner Ferientag einmal freien Eintritt in ein Freibad der BBB. Der Vekaufsstart des neuen Passes am
24. Juni wird mit einem Fest im Sommerbad Neukölln gefeiert..

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(sara/red/dpa), Bilder: Thinkstock/iStock/Sasha_Suzi (groß), Rainer Jensen (klein)Thinkstock