Auf dem Gelände des Dynamowerkes wurde ein Work-und Eventspace eröffnet.
Die „Siemensstadt 2.0“ nimmt erstmalig Form an. Vergangene Woche wurde auf dem Gelände des Dynamowerkes das „A32 Entrepreneurs Forum Berlin Siemensstadt“ eröffnet. Dort stehen Flächen bereit, die den Mitarbeitern von Siemens und Start-ups Raum für „agiles Arbeiten bieten und dabei offen sind, für die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen“. Den Mittelpunkt bildet der „Work- und Eventspace“ in einer ehemaligen Lagerhalle, teilt Siemens mit.
Integratives Ökosystem
„Mit der Eröffnung von A32 gehen wir einen ersten Schritt in Richtung integratives Ökosystem“, sagte Siemens-Vorstandsmitglied Cedrik Neike. „Unsere Planungen für die zukünftige Arbeits- und Lebenswelt in Siemensstadt laufen auf Hochtouren. Das ,A32’ zeigt, dass wir über den Tellerrand hinausdenken, denn hier soll ein Stadtteil der Zukunft entstehen, der Produktion, Forschung, Lernen, Arbeiten, Wohnen und Leben beispielhaft integriert.“
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärte: „Dieser Ort zeigt, wie viel Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft steckt. Vor zwei Jahren wurde hier der Start-up Incubator der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin eröffnet. Heute arbeiten dort 19 Start-ups. Siemensstadt wird zudem Standort für das BIT6-Gründungszentrum unserer sechs Fachhochschulen sein.“ Das „A32“ liefere nun einen weiteren Schub für den Ideentransfer. „Und nur einen Steinwurf entfernt werden wir mit Siemens, der TU Berlin, Fraunhofer und der Bundesanstalt für Materialprüfung die Produktionstechnologien von morgen entwerfen. Siemensstadt 2.0 hat längst begonnen.“
Eindrucksvolle Architektur
Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut, zählt das Dynamowerk, in dem das „A32“ eröffnet wird, zu den eindrucksvollsten Industriekomplexen der Siemensstadt. Während der vergangenen Jahrzehnte wurden in ihm und den angrenzenden Hallen des Röhrenwerks Antriebe für Schiffe, Aufzüge und Lokomotiven gefertigt. 1930 entstand hier die erste Mehrzweck-Elektrolokomotive, 1935 die damals größte Dampfturbine der Welt.
Auf rund 1.000 Quadratmetern bietet das historische Umfeld nun Raum für Tätigkeiten in flexiblen Modulen. Zugewiesene Büros und geschlossene Raumstrukturen sind nicht vorgesehen. Darüber hinaus können nach Angaben von Siemens Meetings, Workshops und Veranstaltungen mit bis zu 400 Teilnehmern abgehalten werden. Der Konzern lege größten Wert darauf, den industriellen Ursprung der Halle optisch zu erhalten.
„Diese industrielle Architektur bildet das optimale Umfeld für den kreativen Austausch von Wissen und Ideen und jede Menge Raum für Co-Working und Co-Creation“, teilt Siemens mit. Das Projekt Siemensstadt 2.0 hat unter anderem das Ziel, im Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft ausgewählte Schlüsseltechnologien und Innovationsfelder zu stärken. Dafür sollen Forschungs-, Fach- und Gründungszentren, sowie außeruniversitäre und wissenschaftliche Einrichtungen und deren Partner angesiedelt werden.
Datum: 28. März 2019. Text: Redaktion. Bild: Siemens AG