Neun Obdachlose wurden in den vergangenen fünf Jahren auf Berlins Straßen getötet. Das zeigt die Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Taylan Kurt.
Demnach wurden neun Menschen ohne Obdach in den vergangenen fünf Jahren von anderen Menschen getötet. Allein 2018 wurden drei Verbrechen als Totschlag eingestuft. 2021 wurden zwei Obdachlose ermordet.
Und im vergangenen Jahr verstarb ein Obdachloser wegen schwerer Körperverletzung. Hinzu kommen zahlreiche Fälle versuchter Tötung, die aber nicht Gegenstand der Senatsantwort waren. Wie viele Obdachlose in jedem Jahr auf Berlins Straßen versterben, darüber kann der Senat ebenfalls keine Auskunft geben. Erst am 3. Januar war ein obdachloser Mann in Kreuzberg in seinem brennenden Zelt ums Leben gekommen. Die Polizei schließt ein Fremdverschudlen aus.
Hohe Dunkelziffer
“Daten im Sinne der Fragestellung sind seitens der Polizei Berlin im automatisierten Verfahren nicht recherchierbar. Die zugänglichen Datenbanken liefern lediglich Auskünfte über Straftaten aus dem Bereich der Opferdelikte”, heißt es in der Antwort.
Laut der ersten Berliner Obdachlosen-Zählung Ende Januar 2020 waren in Berlin knapp 2.000 auf der Straße lebende Menschen gezählt worden. Sozialverbände und Politik gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus.
In Berlin gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Unterkünfte für obdachlose Menschen. Viele von ihnen meiden Letztere aber und ziehen einen Schlafplatz im Freiem denen in der Unterkunft vor. Unter anderem auch deshalb, weil in den Notunterkünften keine Haustiere erlaubt sind.
Text: kr