Corona und Schule

Wann genau in den Berliner Schulen wieder die sonst übliche Anwesenheitspflicht für alle Schüler gilt, ist laut Senat angesichts der Corona-Entwicklung noch unklar.

„Ja, wenn ich das mal wüsste“, sagte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Montag im RBB-Inforadio. Zunächst sei die sogenannte Präsenzpflicht bis zum 28. Februar ausgesetzt, das sei „ja noch eine Weile hin“.

Busse sagte: „Jetzt werden wir genau beobachten und wie alle Menschen gucken wir jetzt, gehen die Zahlen zurück, haben wir die Welle durchbrochen. (…) Wir hoffen alle, dass wir so schnell wie möglich zur Präsenz zurückkehren können.“ Das werde rechtzeitig vor dem 28. Februar entschieden.

Eltern in der Pflicht

Am Montag begann der Unterricht des zweiten Schulhalbjahrs nach einer Woche Winterferien. Wegen der Corona-Infektionslage hatte der Senat die Anwesenheitspflicht an den Schulen kurz vor den Ferien ab dem 25. Januar aufgehoben. Eltern können seitdem selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die nach wie vor geöffneten Schulen schicken oder diese zu Hause bleiben und dort lernen sollen. Nach Medienberichten gingen zuletzt allerdings fast alle Schüler doch in die Schulen, deutlich weniger als zehn Prozent blieben zu Hause.

Die Schülervertretung sah den Start ins neue Halbjahr ohne Präsenzpflicht mit Skepsis. „Wir hatten ja schon Phasen, wo in Berlin die Präsenzpflicht aufgehoben war, die Schuldistanz ist da einfach wieder größer geworden“, sagte der Sprecher des Landesschülerausschusses, Rufus Franzen, der Deutschen Presse-Agentur. Für die Lehrer sei es kaum umsetzbar, gleichzeitig im Homeschooling und in Präsenz zu betreuen. Die Unterrichtsqualität sinke daher für alle und sei im Homeschooling generell schon schlechter.

Text: dpa, Bild: Sebastian Gollnow/dpa/