Praktika und Projekte bereiten Schüler vor.

Arbeitssenatorin Dilek Kolat (mi.) und Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (re.), (beide SPD) machten sich Anfang März ein Bild von den Maßnahmen zur Berufsvorbereitung, die die Schüler in der Integrierten Sekundarschule am Rathaus bereits in den Klassen acht bis zehn wahrnehmen können.

Mitte April wird auch der Bezirk Lichtenberg sein erstes spezielles Jobcenter für Jugendliche erhalten. Jugendliche unter 25 Jahren sollen nach der Schule schneller einen Job oder eine Ausbildung bekommen und bereits während der Schulzeit auf die Berufswahl und die Ausbildungszeit umfassend vorbereitet werden.

Positiver Trend

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Senatorin Dilek Kolat legte beim Schulrundgang in der Holzwerkstatt auch selbst Hand an.

Im Prinzip kann der Bezirk Lichtenberg auf eine relativ gute Beschäftigungsquote bei Jugendlichen verweisen. Unter zehn Prozent beläuft sich der Anteil der unter 25-Jährigen, die bislang kein Arbeitsverhältnis gefunden haben. „Wir wollen diesen positiven Trend weiter verstetigen. Dazu braucht es eine möglichst frühe Auseinandersetzung der Schüler mit Berufsmöglichkeiten und der passenden Berufswahl. Der Einsatz von Schulsozialarbeitern, Berufsvorbereitungen in Form von Praktika und auch Coachings sind geeignete Maßnahmen, die Jugendliche bereits ab der siebten Klasse auf ihre Berufswahl vorbereiten sollen. So auch in der Schule am Rathaus Lichtenberg. „In unserer Schule verfolgen wir ein mehrstufiges Konzept in der Berufsorientierung und versuchen über praktische Themengebiete die Schüler zu den Abschlüssen hin zu begleiten“, erläutert Schulleiterin Petra Jäger der Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro und der Arbeitssenatorin Dilek Kolat (beide SPD) an diesem Morgen das Prinzip ihrer Schule bei einem Rundgang. Die rund 340 Schüler bekommen jeweils in der achten, neunten und zehnten Klasse die Möglichkeit, Praktikumserfahrungen in Unternehmen zu sammeln. 15 der jeweils 75 Abgangsschüler dieser integrierten Sekundarschule streben in jedem Jahr anschließend das Abitur an – alle Anderen suchen den direkten Berufseinstieg. „Vier bis fünf Tätigkeitsfelder lernen die Kinder und Jugendlichen in der Zeit bei uns kennen“, so Jäger. Für Devin aus der achten Klasse steht nach seinem jüngsten Praktikum fest – Holz und Handwerk sind sein Thema. „Dazu möchte ich auch in den kommenden Klassenstufen in ähnlichen Bereichen wieder Erfahrungen sammeln“, erläutert der Schüler in der Gesprächsrunde mit der Senatorin. Bezirksbürgermeisterin Monteiro kennt als Wirtschaftsstadträtin auch die andere Seite des Verhandlungstisches, wenn es darum geht Ausbildungsverträge abzuschließen. „Auch die Betriebe wollen ihre Azubis möglichst früh kennen lernen. Dazu sind die diversen Praktika das richtige Instrument“, so Monteiro. Dazu gibt es auch Kooperationsverträge mit großen Unternehmen wie Howoge oder Ikea, die der Bonus-Schule sowohl materiell – aber auch mit Praktikumsplätzen unterstützen. „Es ist enorm wichtig, dass ihr eure Berufswünsche früh entwickeln und weiter verfolgen könnt“, erläutert die Arbeitssenatorin zur Gesprächsrunde mit den Schülern der oberen Klassen. Ein besonderes Anliegen ist ihr an diesem Tag der Besuch der drei sogenannten Willkommensklassen der Schule. Die Ausbildungskonzepte für Jugendliche mit Flüchtlingshintergrund stehen noch ganz am Anfang. „Hier ist mein Anliegen, dass die Schulen Möglichkeiten entwickeln, die den Schülern überhaupt das Prinzip der dualen Ausbildung mit Berufsschule und Ausbildungstätigkeit näher bringt. Viele dieser Menschen, die in unser Land kommen, ist dieses Konzept schließlich völlig unbekannt“, so Kolat.

 Text und Bild: Stefan Bartylla