In der Kolumne „Schlager der Woche“ beschäftigen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u.a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Von Heiner Harke, Redakteur Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)
Pünktlich zum Winteranfang kaufen die Berliner alles, was wärmt. Infrarotheizungen, Heizlüfter und Radiatoren sind begehrt wie nie. Der absolute Renner sind Heizdecken. Es gibt sie fürs Bett unterm Laken oder als Decke für obendrüber. Heizdecken sind derzeit so beliebt, dass es sogar Lieferschwierigkeiten gibt. Ehrlich gesagt bin ich nie auf die Idee gekommen, mir so ein Ding zuzulegen. Meine Oma hatte früher eine und irgendwie fand ich das Teil immer etwas bedrohlich.
Zu bedrohlich
Eine Decke vollgestopft mit einem Wirrwarr aus Heizdrähten, die sich womöglich nicht regulieren lassen, überhitzen und mich im Tiefschlaf rösten. Viel zu gefährlich. Das war schon immer meine Horror-Vorstellung. Vor Kurzem offenbarte mir eine Kollegin, dass sie ein absoluter Fan von Heizdecken sei. Wie uncool, dachte ich mir und dann hat sie auch noch zwei davon, eine im Bett und eine auf dem Sofa. Die muss doch verrückt sein, so ein Risiko einzugehen.
Auf die Frage, ob sie denn keine Angst habe, darauf einzuschlafen, erklärte sie mir, dass sich die Decke gar nicht überhitzen könne und nach zwei Stunden automatisch ausschalten würde. Auch der Stromverbrauch soll sich in Grenzen halten: Vier Cent pro Stunde. Das sei günstiger als eine Heißwasserfüllung für eine Wärmflasche. Das klang alles sehr überzeugend und umso größer war die Freude, als meine Kollegin mir zum Geburtstag eine Heizdecke geschenkt hat.
Doch überzeugt
Etwas skeptisch war ich zwar immer noch. Doch mein vorgewärmtes molliges Bett hat mein Misstrauen endgültig verfliegen lassen. Was für ein Erlebnis! Jetzt finde ich Heizdecken auch cool.