Für Allergiker kann der Frühling zur Tortur werden. Bild: iStock / Getty Images Plus / razyph
Für Allergiker kann der Frühling zur Tortur werden. Bild: iStock / Getty Images Plus / razyph

In der Kolumne „Schlager der Woche“ beschäftigen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u.a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen.

Von Heiner Harke, Redakteur Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Ich freue mich auf den Frühling. Für mich ist er mit die schönste Jahreszeit. Für meinen Kollegen ist der Frühling die Hölle. Verstopfte Nase, tränende Augen, trockener Hals, gereizte Haut – mein Kollege ist einer von über einer halben Million Berliner und Berlinerinnen, die allergisch auf Pollen reagieren. Ob Gräser oder Bäume – ihm macht fast alles zu schaffen, was so durch die Berliner Luft schwirrt. Zur Zeit sind es die Pollen vom Haselnussbaum und der Erle, die ungewöhnlich früh schon jetzt im Februar durch die Hauptstadt schweben.

Der milde Winter ist schuld

Schuld daran ist der milde Winter. Sogar der offizielle Pollenkalender wurde diese Woche schon angepasst. An ihm orientieren sich Allergiker, welche Pollenart gerade unterwegs ist. Auch mein Kollege wirft regelmäßig einen Blick rein. Jetzt musste er feststellen, dass es für ihn kaum noch Phasen gibt, in denen er zur Ruhe kommen kann. Denn kaum ist eine Pollenart verflogen, ist laut Pollenkalender schon die nächste im Anmarsch. Eigentlich bleibt meinem Kollegen nur noch der November zum Durchatmen. Ausgerechnet der dunkelste und ungemütlichste Monat des Jahres.

Birke verschwindet bald

Ganz oben auf seiner Liste von ungeliebten Pflanzen steht die Birke. Sie setzt ihm am schlimmsten zu und vermiest ihm von Jahr zu Jahr den März. Ausgerechnet die Birke, die selbst unter immer längeren Wärmeperioden und Dürrezeiten leidet. „Die Birke wird das warme Klima eh nicht überstehen und bald aus dem Stadtbild verschwunden sein und ich habe ein Problem weniger“, sagt mein Kollege aus der Verzweiflung heraus. Mein Kollege ist alles andere als ein Baumhasser. Doch zu seinem Unverständnis würden in Berlin immer wieder Bäume nachgepflanzt werden, deren Pollen Allergien auslösen. Dazu gehöre zum Beispiel die Erle. Esche, Ahorn und Kastanie seien dagegen gar nicht so übel.