Böllern in Berlin.
Böllern in Berlin. Bild: IMAGO / Marius Schwarz

In der Kolumne „Schlager der Woche“ beschäftigen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u.a. auf 106,0 UKW) mit dem aktuellen Stadtgeschehen.

Von Harry Perlinger, Redaktionsleiter Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Es wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein: Die Pandemie ist so gut wie vorbei, Weihnachtsmärkte dürfen weitestgehend wieder normal öffnen und auch Silvester am Brandenburger Tor in Berlin ist wieder möglich.

Überholte Tradition überwinden

Aber halt! Böllern soll verboten werden. Und zwar dauerhaft. „Alle Fakten sprechen dafür, diese überholte Tradition zu überwinden“, sagt Vasili Franco von den Grünen.

Sein Argument: Die Verkaufsverbote der letzten beiden Jahre waren erfolgreich. Weniger Feuerwerk bedeute auch weniger Einsätze für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Auch Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte ließen sich so verhindern.

Wie viele Verbote brauchen wir noch?

Mag sein, dass es ein paar Idioten gibt, die sich und andere verletzen. Mag sein, dass die Luft ohne Böllern besser wird. Mag sein, dass wir auch somit jede Menge Geld sparen. Aber mal ehrlich: Wieviele Verbote brauchen wir noch? Und vor allem: Muss selbst der Jahreswechsel reglementiert werden?

Sicher: Die Chirurgen, Polizei und Feuerwehr hätten etwas Entlastung in der Silvesternacht. Fakt ist aber auch: Nach all diesen Chaos-Jahren, bei den aktuellen Krisen und der generellen Stimmung im Land sollten wir vor allem eins: Nicht noch mehr Verbote in den Himmel schießen.

Absage von der Bundesregierung

Denn auch durch Verbote kann man Idioten, die sich und andere gefährden, nicht verhindern! Und wer vernünftig ist, gibt auch nicht sein ganzes Haushaltsgeld für die Knallerei aus. Die Bundesregierung hat einer bundesweiten Böllerpause übrigens erstmal eine Absage erteilt. Hoffentlich sind Berlin und Brandenburg genauso vernünftig.