Potsdam (dpa/bb) – Der brandenburgische CDU-Fraktionschef Jan Redmann sieht eine künftige Bundesregierung von Union und SPD trotz der Niederlage von Friedrich Merz im ersten Versuch bei der Wahl des Bundeskanzlers nicht beschädigt. «Ich sehe weiterhin, dass diese Koalition gut zusammenarbeiten kann», sagte Redmann in Potsdam. CDU-Chef Friedrich Merz scheiterte am Vormittag bei der Wahl im Bundestag im ersten Wahlgang.
«Das ist etwas, was sicherlich den Tag der Kanzlerwahl auch trübt und ist auch kein guter Start, das ist völlig klar», so Redmann. Aber in den Bundesländern habe es das wie etwa bei der Wahl von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) schon häufiger gegeben. «Das sollte man nicht überbewerten», sagte Redmann. «Und dass ein Kanzler wirklich alle Stimmen bekommen hat seiner Koalition, war auch in der Vergangenheit selten der Fall.»
Wer für das Scheitern von Merz im ersten Anlauf verantwortlich ist, ist unklar. Union und SPD hatten vor der Sitzung angegeben, dass ihre Abgeordneten komplett anwesend seien, also 328. Das bedeutet, dass mindestens 18 nicht für Merz gestimmt haben, vielleicht auch mehr. Theoretisch könnten ja auch Oppositionspolitiker ihre Stimme für Merz abgegeben haben.