Das Mauerbild «Bruderkuss» gehört zu den bekanntesten Motiven an der   East-Side-Gallery in Berlin-Friedrichshain.
Das Mauerbild «Bruderkuss» gehört zu den bekanntesten Motiven an der East-Side-Gallery in Berlin-Friedrichshain. Foto: Manuel Genolet/dpa

Berlin (dpa/bb) – Das berühmte «Bruderkuss»-Bild an der East Side Gallery ist in Berlin mit einem Schriftzug in roter Farbe überschrieben worden. Auf dem Mauergemälde ist «Stop Genocide» (Stoppt den Völkermord) zu lesen. Eine Sprecherin der Stiftung Berliner Mauer teilte auf dpa-Anfrage mit, die Stiftung habe bereits die Entfernung des Schriftzugs in Auftrag gegeben. Die Schadenshöhe lasse sich noch nicht einschätzen. 

Wie die Gruppe Neue Generation mitteilte, überschrieben zwei Aktivistinnen aus ihrem Umfeld das Mauerbild aus dem Jahr 1990 am Nachmittag aus Protest gegen den Krieg im Gazastreifen. 

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Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung

Nach Angaben der Berliner Polizei wurden insgesamt drei Personen festgenommen, neben den beiden Frauen auch ein Mann, der bei der Protestkation anwesend war. Ermittelt werde wegen Sachbeschädigung. 

Das mit dem Schriftzug beschmierte Bild zeigt den Generalsekretär der KPDSU, Leonid Breschnew, im Bruderkuss mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker. Es zählt zu den bekanntesten und am meisten fotografierten Motiven auf dem alten Mauerteil nahe der Oberbaumbrücke in Berlin-Friedrichshain.

Erst Ende Januar war an der East Side Gallery das Bild «Vaterland» beschmiert worden. Es zeigt eine Fahne in den deutschen Nationalfarben und den Davidstern. Es war zuvor bereits mehrfach beschädigt worden, unter anderem mit brauner Farbe.