Teilnehmer einer Fahrrad-Demo gegen den Weiterbau der A100 bis zur Storkower Straße treffen sich.
Teilnehmer einer Fahrrad-Demo gegen den Weiterbau der A100 bis zur Storkower Straße treffen sich. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Teilnehmer einer Fahrraddemonstration haben am Sonntag gegen den Weiterbau der Autobahn 100 in den Osten Berlins protestiert.

Aufgerufen dazu hatte ein Bündnis verschiedener Berliner Gruppen, die sich für Klimaschutz und die Verkehrswende einsetzen. Die Demonstranten kritisierten, mehr Autobahnen und Straßen hätten auch mehr Autoverkehr zur Folge. Das bedeute mehr Lärm, mehr Luftverschmutzung und mehr klimaschädliche Abgase.

Start war in Neukölln

Startpunkt der Fahrrad-Demo war nahe der Sonnenallee in Berlin-Neukölln. Nach Angaben eines dpa-Reporters trafen sich dort rund 200 Menschen, die Transparente mit Schriftzügen wie «A100 – Nein Danke!» dabei hatten.

Der Protestzug bewegte sich, begleitet von einer Fahrradstaffel der Polizei, durch Neukölln und Kreuzberg Richtung Bahnhof Südkreuz. Nach Angaben der Berliner Polizei nahmen rund 300 Menschen an der Demonstration teil.

Zum Abschluss gab es eine Kundgebung, bei der sich mehrere Aktivisten von einer Brücke auf die Autobahn abseilten. Nach Angaben der Polizei war sichergestellt, dass während der Abseilaktion keine Fahrzeuge auf der Autobahn unterwegs waren. «Die Zufahrten waren gesperrt», sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt seien rund 100 Polizisten im Einsatz gewesen.

Dauerstreitthema A100

Der Weiterbau der Autobahn 100 ist in Berlin ein Dauerstreitthema. CDU-Landesvorsitzender Kai Wegner, der im Fall einer schwarz-roten Koalition neuer Regierender Bürgermeister würde, hat sich im Wahlkampf wiederholt klar für den Weiterbau ausgesprochen.

Aus seiner Sicht ist der Weiterbau über den aktuellen 16. Bauabschnitt hinaus unverzichtbar. Auch das Bundesverkehrsministerium will den Weiterbau vom Treptower Park über die Spree und durch Friedrichshain vorantreiben. CDU und SPD wollen in den nächsten Tagen ihre Koalitionsgespräche über eine neue Berliner Landesregierung beginnen – und dann auch über aktuelle Verkehrsthemen reden.

Zu der Fahrraddemonstration unter dem Motto «Ho To Verkehrswende: A100 stoppen» hatte ein Aktionsbündnis aufgerufen, zu dem unter anderem die Jugendorganisation des Bundes für Umwelt und Naturschutz, die Klimademonstranten der Gruppe Letzte Generation und das Verkehrswendebündnis Wald Statt Asphalt gehörten, das sich für den Rückbau von Autobahnen in Berlin, für mehr Fahrradwege und den Ausbau des ÖPNV engagiert.

Quelle: dpa