Blick auf das Europa-Center.
Hier konnte der verurteilte Mörder entkommen. Bild: IMAGO/Andreas Gora

Zuletzt machte in Chatgruppen die Nachricht die Runde, der entflohene Frauen-Mörder Hans-Joachim F. hätte sich in Berlin Kindern genähert.

Dabei handele es sich um eine Falschmeldung, wie die Polizei Berlin nun mitteilt. Auf der Flucht ist Hans-Joachim F. aber weiterhin. Der verurteilte Mörder und Vergewaltiger war am 15. Februar bei einem Freigang ins Europacenter entkommen und wird seitdem von der Polizei gesucht. Unterwegs war er demnach mit zwei JVA-Bediensteten und einer Mitarbeiterin des Maßregelvollzugs. Wie genau er entkommen konnte, ist unklar.

Keine Hinweise auf Sichtungen des Entflohenen

In Chatgruppen verbreitete sich die Nachricht, dass der entkommene Verbrecher sich vor einem Krankenhaus in Tempelhof einem Kind genähert hätte. Zudem sei er vor einer Schule gesichtet worden.

Diese Sichtungen konnten die Berliner Polizei allerdings nicht bestätigen. „Unsere Kolleg. fahnden gemeinsam mit der Polizei Brandenburg nach dem Entflohenen. Unsere Einsatzkräfte sind besonders sensibilisiert und haben vor allem auch Schulwege im Blick. Wir haben jedoch keine Hinweise darauf, dass es zu Entführungsversuchen von Kindern gekommen ist“, twitterte die Polizei zuletzt.

„Sadist von Nauen“ weiter auf der Flucht

Hans-Joachim F. ergriff die Flucht bei einem Toilettengang im Europa-Center. Der gebürtige Brandenburger verbüßte bereits 14 Jahre Haft sowie fünf weitere Jahre Sicherheitsverwahrung, weil er ein elfjähriges Mädchen und zwei Frauen vergewaltigte, darunter die sehbehinderte Dörte Krößmann (35). Diese tötete er auch nach der Tat. Als „Sadist von Nauen“ wurde der heute 64-Jährige Anfang der 2000er bekannt.

Seine Sicherheitsverwahrung sitzt er in Brandenburg an der Havel ab. Bei seinem Berlin-Besuch habe es sich laut der Polizei um eine „begleitete Ausführung“ gehandelt. Hinweise auf den Verbleib des Gesuchten nimmt die Polizei unter der Notrufnummer 110 und die Polizeidirektion-West in Brandenburg unter der Nummer 03381/560-1221 entgegen.

Text: red