
Berlin (dpa/bb) – Eine aggressive Demonstration von Anhängern des neuen islamistischen Machthabers in Syrien, Ahmed al-Scharaa, vor dem Berliner Roten Rathaus sorgt fast eine Woche später für Ermittlungen der Polizei und eine Reaktion des Regierenden Bürgermeisters. Das Landeskriminalamt (LKA) untersucht nach Hinweisen die Veranstaltung vom vergangenen Samstag, wie ein Sprecher sagte. Videos, die islamistische Rufe belegen sollen, werden ausgewertet. Die «Berliner Morgenpost» hatte berichtet.
Die Demonstration richtete sich gegen israelische Angriffe auf Syrien. Auf dem Video soll auch zu hören sein, wie junge Männer israelfeindliche, antisemitische sowie Aufrufe zur Gewalt gegen religiöse Minderheiten wie Drusen und Alawiten skandieren. Beides sind Gruppen, die aus dem schiitischen Islam entstanden sind.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wurde in der «Berliner Morgenpost» mit deutlichen Worten zitiert: «Wenn zu Mord, Terror und Straftaten aufgerufen wird, dann gehört das nicht zu Berlin, einer Stadt der Toleranz und Vielfalt.» Sollten sich in der Beweissicherung tatsächlich strafbare Äußerungen von geflüchteten Syrern ergeben, so sollten diese das Land verlassen müssen und abgeschoben werden, betonte Wegner.