Medizinische Fachangestellte zieht Impfspritze mit Impfstoff Spikevax von Moderna auf
Medizinische Fachangestellte zieht Impfspritze mit Impfstoff Spikevax von Moderna auf Foto: imago / Wolfgang Maria Weber

Noch Anfang des Jahres herrschte ein reger Ansturm auf die Corona-Impfstoffe – inzwischen scheint die Panik vor einer Infektion gar nicht mehr so präsent zu sein. Geimpft wird nicht mehr in Massen, die meisten überlegen, ob sie sich überhaupt ein viertes Mal impfen lassen. Doch was ist nun mit den übrigen Impfdosen aus den vergangenen Monaten?

Diese wandern offenbar sang-und klanglos in den Müll. Die Bundesregierung musst laut Informationen des Tagesspiegel vier Millionen Impfdosen der Firmen Novavax und Moderna entsorgen, da sie schlichtweg abgelaufen sind. Zum 13. September hätten die Impfdosen ihr Verfallsdatum überschritten, Abnehmer und Abnehmerinnen gab es bis dato kaum noch. 

Impfdosen sind noch nicht wirklich abgelaufen

Das Problem: eigentlich sind die Impfstoffe nicht wirklich komplett abgelaufen. Ähnlich wie beim allseits bekannten Mindeshaltbarkeitsdatum verhält es sich auch hier so, dass die Impfdosen auch „weiterhin verwendbar seien“, teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin mit. Die aktuellen Regelungen würden aber erfordern, dass die Impfstoffe entsorgt werden müssen. 

Keine Nachfrage der anderen Länder

Die Möglichkeit, die übriggebliebenen Dosen an andere Länder zu geben, scheint ebenfalls keine Option zu sein – die Nachfrage danach sei schlichtweg zu gering. „Die Wahrheit ist aber schlicht und ergreifend, dass es zur Zeit an Abnehmern mangelt“, so der Sprecher. 

Am Dienstag befand sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts der Stand der aktuellen Impfungen bei bundesweit 47.000 Menschen – vergleichsweise wenig zu den hoch akuten Zeiten der Pandemie. 

Text: Red.