Schimpfe für Profis
Nach dem Spiel: Fans sind wütend auf Hertha-Profis. Foto: IMAGO/Matze Koch

Kein Sieg, nur zwei Punkte, 6:23 Tore: Die Rückrundenbilanz von Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga wird immer schlechter. Neuzugang Marc Oliver Kempf findet drastische Worte.

„Ich bin jetzt seit ein paar Wochen hier, und wir haben noch kein Spiel gewonnen. Das kotzt mich übertrieben an“, sagte Winter-Neuzugang Marc Oliver Kempf nach der 1:4-Heimpleite von Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt am Samstag im Sender Sky.

Trainerstuhl wackelt

„Da muss jeder hier angekotzt genug sein, um sich den Arsch aufzureißen und drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Das muss jeder verstehen und nicht nur larifari hier rumlaufen und sich wieder 4:1 wegschießen lassen.“

Und anders als in den letzten Wochen, als die Verantwortlichen um Trainer Tayfun Korkut und Geschäftsführer Fredi Bobic gebetsmühlenartig trotz schlechter Ergebnisse auf die guten Phasen im Spiel der Hertha verwiesen, war dies nach dem Auftritt gegen Frankfurt kaum möglich. In nahezu allen Belangen waren die Hessen den Berlinern überlegen.

Korkut will weitermachen

„Enttäuscht bin ich, sauer bin ich“, sagte Korkut. Er müsse das Spiel erst einmal sacken lassen. „Wir haben uns viel vorgenommen vor dem Spiel und haben es dann letztlich nicht auf den Platz gebracht“, sagte der 47 Jahre alte Türke.

„Am Ende war die Leistung nicht gut genug, um eine gut organisierte Mannschaft in Bedrängnis zu bringen.“ Am Sky-Mikrofon bekräftigte er jedoch, dass er bei der Hertha BSC weitermachen wolle.

Von den wütenden Fans auf Rängen regnete es Bierbecher. Auch „Korkut raus“-Rufe waren zu vernehmen. Ebenso angefressen dürfte Bobic nach der bitteren Niederlage gegen seinen Ex-Club gewesen sein. Der 50-Jährige wollte sich nach Angaben des Senders Sky zunächst nicht zum Spiel äußern.

Hertha im Abstiegskampf

Für Korkut, der die Hertha erst seit Ende November trainiert, dürfte dies kein gutes Zeichen sein, auch wenn ihm Bobic am vergangenen Sonntag im „Doppelpass“ von Sport1 noch den Rücken gestärkt hatte.

Doch das war vor dem blutleeren und fahrigen Auftritt gegen Frankfurt. Hertha steht auf dem Relegationsplatz, steckt mitten im Abstiegskampf – und hat nun endgültig eine Trainer-Debatte.

Text: dpa