Jens Spahn und sein Mann Daniel Funke. Bild: IMAGO / Hartenfelser
Jens Spahn und sein Mann Daniel Funke. Bild: IMAGO / Hartenfelser

Unter dieses viel diskutierte Thema zieht Jens Spahn nun endgültig einen Schlussstrich: Er verkauft seine Millionen-Villa in Berlin. Die Immobilie im noblen Dahlem stand von Anfang an unter keinem guten Stern, denn die Finanzierung des Anwesens warf bei vielen Wählern und Kritikern Fragen auf.

Doch damit nicht genug: In der Villa fanden der CDU-Politiker und sein Mann Daniel Funke keine Ruhe, Schaulustige sollen die Adresse immer wieder aufgesucht haben. Gegenüber dem Nachrichtenportal „T-Online“ berichtet der ehemalige Gesundheitsminister außerdem von einem Paket mit Fäkalien, das kürzlich an die Millionen-Villa geschickt wurde.

Die anonymen Briefe waren endgültig zu viel

Außerdem erhielten sie anonyme Briefe. Endgültig zu viel für den Politiker, der sich jetzt zu dem Verkaufsschritt entschied! Gegenüber dem Nachrichtenportal bestätigte Spahn jetzt: „Ja, wir haben das Haus verkauft.“ Außerdem erklärt er weiter zu den Gründen der Verkaufsentscheidung: „Aus dem erhofften Rückzugsort ist ein Unruheherd geworden, auch durch eigene Fehler im Umgang damit.“

Was der Politiker damit genau meint? Den Hauskauf während der Corona-Pandemie bezeichnet er im Nachhinein als „falschen Zeitpunkt“. Ein Fehler, der Spahn und Funke jetzt teuer zu stehen kommt. Denn während aus den Verkaufsunterlagen hervorgeht, dass der Politiker und sein Mann die Villa für 5,3 Millionen Euro über einen Makler verkauft haben, sollen sie selbst aufgrund der Kosten für Kauf, Renovierung und Kaufnebenkosten im Juli 2020 5,5 Millionen Euro hingeblättert haben.

Fragen zur Immobilienfinanzierung

Das Problem an dem damaligen Immobilienkauf von Spahn und seinem Mann? Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag ging damals gegen Teile der Berichterstattung über seinen Hauskauf vor, wollte verhindern, dass der Kaufpreis und weitere Einzelheiten an die Öffentlichkeit gerieten. Nachdem diese jedoch veröffentlicht wurden, musste sich der Politiker Fragen darüber gefallen lassen, wie er und sein Mann so einen Kauf überhaupt stemmen und finanzieren konnten.

Den Kredit hatten die Eheleute damals von der Sparkasse Westmünsterland erhalten. Ungewöhnlich dabei: Die Bank ist 500 Kilometer von Berlin, dem Wohnort Spahns entfernt, vergab außerdem einen überaus hohen Kredit, der nicht nur den Hauskauf, sondern auch die Nebenkosten abdeckte.

Circa 80 Prozent der Immobilie finanzierten Spahn und Funke laut „T-Online“ über Kredite, 20 Prozent aus dem Verkauf einer Wohnung und Aktien. Über die finanzielle Belastung des Immobilienkaufs resümiert Spahn inzwischen: „Finanziell hatten wir uns gestreckt. Da geht es uns nicht anders als vielen anderen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Die Inflation tut ihr Übriges.“

Nun ist der Immobilien-Traum bei Spahn und seinem Mann endgültig ausgeträumt. Der Auszug des Paares soll Mitte des Jahres erfolgen.

Text: js