Polizisten nehmen bei der «Revolutionären 1. Mai-Demonstration» eine Person in Gewahrsam.
Polizisten nehmen bei der «Revolutionären 1. Mai-Demonstration» eine Person in Gewahrsam. Foto: Christoph Soeder/dpa

Nach einer friedlichen Demonstration sollen am Abend des 1. Mai nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) etwa 30 Polizisten durch Flaschenwürfe und Böller verletzt worden sein.

Die meisten davon traf es demnach am Abend nach Ende der Demonstration auf dem Oranienplatz in Kreuzberg. Dort griffen zwischen 21.00 und 22 Uhr mehrfach schwarz gekleidete Linksautonome und andere aggressive Demonstranten Polizisten an. Die Polizei sprühte Pfefferspray und soll laut GdP insgesamt 50 Demonstranten festgenommen haben. Die Polizei wollte entsprechende Zahlen im Lauf des Tages veröffentlichen.

Polizei habe Eskalation bewusst gesucht

Vor einem Jahr wurden 93 Polizisten verletzt, die allermeisten davon leicht. In früheren Jahren hatten zum Teil nach heftigeren Straßenschlachten mehrere hundert Polizisten Verletzungen gemeldet.

Die GdP teilte mit: „Es ist schade, dass am Ende 500 Gewaltsuchende reichen, um einen bis dahin nahezu friedlich verlaufenden Tag der Arbeit zu einem weiteren 1. Mai zu machen, bei dem vor allem die Gewalt gegen Menschen hängen bleibt.“

Die Veranstalter der Demonstration teilten mit: „Die Polizei hat bewusst am Oranienplatz die Eskalation gesucht, weil sie das starke Zeichen der Solidarität unserer Demonstration nicht einfach so stehen lassen konnte“» Man lasse sich jedoch nicht einschüchtern. „Wir werden weiter jeden Tag gegen dieses mörderische kapitalistische System kämpfen.“

14.000 Teilnehmer bei Demo

Rund 14.000 Menschen waren nach Schätzungen der Polizei bei der traditionellen 1.-Mai-Demonstration linker und linksradikaler Gruppen durch Neukölln und Kreuzberg gezogen. Die Veranstalter sprachen von etwa 20.000 Teilnehmern. Darunter war auch ein größerer Block von mehreren hundert schwarz gekleideten und vermummten Linksautonomen. Größere Ausschreitungen wie oft in früheren Jahren blieben aber aus.

Die Polizei sprach von einem vergleichsweise „relativ friedlich“ Verlauf. Die Polizei will noch prüfen, ob es antisemitische Äußerungen gab. Aus einem Block von Migranten, darunter viele Menschen mit palästinensischen Fahnen, gab es zahlreiche anti-israelische Transparente, Parolen und Sprechchöre.

Quelle: dpa