Kinder sehnen sich nach Frieden und Harmonie. Symbolbild: IMAGO / ZUMA Wire
Kinder sehnen sich nach Frieden und Harmonie. Symbolbild: IMAGO / ZUMA Wire

Der Krieg in der Ukraine bereitet vielen Menschen große Sorgen und entfacht Ängste. Besonders Kinder brauchen jetzt die Unterstützung ihrer Eltern.

Der Krieg in der Ukraine bereitet vielen Menschen große Sorgen. Die Bilder im Fernsehen, in der Zeitung und im Internet sind beängstigend. Besonders Kinder können schwer bis gar nicht einordnen, was sie da sehen. Sie brauchen Unterstützung.

Fragen zulassen

Was ist ein Krieg genau? Kann das auch uns treffen? Und wie geht es den Menschen dort? Fragen, die Erwachsene kaum selbst beantworten können. Und doch ist es wichtig, mit Kindern ins Gespräch über das Thema Krieg zu gehen.

Familien sollten vor allem altersgerecht über den Krieg sprechen. Dazu rät Diplom-Psychologin Elisabeth Raffauf in einem Interview auf der Internetseite der Bundesregierung.

Es sei ein großer Unterschied, ob man ein Kindergartenkind oder einen Achtklässler vor sich habe. „Ganz wichtig ist, Kindern Zeit und Raum zu geben, ihre Fragen stellen zu können“, so Raffauf.

Mit einfachen Worten könne man die aktuelle Situation so erklären: Da ist ein großes Land, das ein kleines Land besetzt, und da sterben in diesem Krieg viele Menschen. Auf die Frage, warum es den Krieg gibt, kann man zum Beispiel antworten, dass es um das Streben nach Macht geht, und dass sich ein Land auf Kosten anderer noch größer und andere kleiner machen will.

Bei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter sollte man sich mit Erklärungen ohnehin zurückhalten und erstmal auf ihre Fragen warten.


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Gefühle besprechen

Es sollte aber nicht nur um reine Fakten, sondern auch um Gefühle gehen, rät Raffauf. Was machen die Kriegsnachrichten mit uns, wie fühlt sich die aktuelle Lage für uns an – auch darüber sollten Eltern sich mit ihren Kindern austauschen.

Angst nicht verstärken

Sollten Eltern sämtliche Informationen mit ihren Kindern teilen oder Bilder und Nachrichten auch mal fernhalten? Man sollte als Elternteil sensibel verfolgen, ob Kinder mehr wissen wollen. Kindern jedoch ungefragt sämtliche Details über den Krieg aufzudrücken, sei definitiv der falsche Weg.

„Das würde das Ohnmachtsgefühl und die Angst nur weiter verstärken“, sagt Raffauf. Nach dem Motto: Wer zu viel informiert, kann unnötig verängstigen.

Nachrichten für Kinder

Die Dosis der Kriegsinformationen hänge wieder stark vom Alter ab. Kleine Kinder etwa sollten nicht die Tagesschau ansehen. Bei älteren Kindern sei es anders, zumal sie meist auch im Internet und auf dem Handy mit Bildern aus dem Krieg konfrontiert werden. Zum Ukraine-Krieg kann man sich über verschiedene Kindernachrichten informieren. Die Redaktionen haben viel Erfahrung damit, Krisen für Kinder zu erklären und arbeiten mit Experten zusammen. Die Kindernachrichten Logo etwa liefern Erklärvideos und tägliche Updates zum Kriegsgeschehen.

Zuversichtlich sein

Viele Kinder sorgen sich, dass es auch in Deutschland einen Krieg geben könnte. Deshalb kann es für sie wichtig sein, zu hören, dass ein Krieg nicht einfach so beginnt, sondern dass es eine lange Vorgeschichte gibt und die Ursachen sehr komplex sind. Was kleinen und großen Kindern auf jeden Fall jetzt guttut: Hoffnung und Zuversicht zu spüren.


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So kann man zum Beispiel dem Nachwuchs erzählen, dass sich die Politiker, also die Menschen, die Krieg gegeneinander führen, besprechen und gemeinsam überlegen, wie man Frieden schaffen kann.

Text: Sara Klinke