Die Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) will das Landärzteprogramm ausweiten.
Die Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) will das Landärzteprogramm ausweiten. Foto: Michael Bahlo/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Die geplante Ausweitung des Brandenburger Landärzteprogramms mit Stipendien für mehr Mediziner auf dem Land steht vom Umfang noch nicht endgültig fest. «Die konkrete Ausgestaltung des Landärzteprogramms in den kommenden Jahren ist Gegenstand der Haushaltsverhandlungen», sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) im Landtag in Potsdam. «Die vielen Gespräche, die ich als Gesundheitsministerin zu den möglichen Maßnahmen führe, stimmen mich aber sehr optimistisch.»

Alle wollen das Programm gern erweitern 

SPD und BSW haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Koalition das Landärzteprogramm aufstocken und auf Zahnärztinnen und Zahnärzte ausweiten wird. Doch derzeit laufen Gespräche über den geplanten Doppelhaushalt für dieses und das nächste Jahr. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind schlechter geworden.

Die AfD-Fraktion fordert, das Landärztestipendium weiterzuentwickeln, auszubauen und für Zahnmediziner zu öffnen. Die CDU-Fraktion will die Stipendienzahl erhöhen und die Förderung auf verschiedene Facharztrichtungen ausweiten. Beide Anträge wurden aber von der Landtagsmehrheit abgelehnt.

Ärztemangel auf dem Land

Bisher erhielten die Stipendiatinnen und Stipendiaten 1.000 Euro im Monat während des Studiums. Die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber verpflichten sich im Gegenzug dazu, nach dem Studium mindestens fünf Jahre lang auf dem Land in Brandenburg als Arzt oder Ärztin zu arbeiten. Zum Start des Wintersemesters sollten 18 Vollstipendien vergeben werden.

Die Ministerin sagte, es gebe zwar so viele Ärztinnen und Ärzte wie noch nie. Doch ausgebildete Mediziner ergriffen andere Berufe, arbeiteten in Teilzeit, nähmen Auszeiten für Kinderziehung und arbeiten lieber in der Stadt als auf dem Land.