Berlin/Potsdam (dpa/bb) – Müssen Besitzer älterer Autos in Zukunft häufiger mit ihrem Wagen zum Tüv? Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) hält nichts von einer jährlichen Hauptuntersuchung für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind. Die EU-Kommission will diese neue Regelung für eine bessere Verkehrssicherheit auf den Weg bringen.
In Deutschland müssen Fahrzeuge in der Regel alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung, unabhängig davon, wie alt ein Fahrzeug ist. In vielen EU-Staaten müssen ältere Autos aber bereits jährlich zur Inspektion.
Verkehrsminister Tabbert kritisierte, dass vor allem Menschen mit weniger Geld betroffen seien, da sie häufig auf ältere Fahrzeuge angewiesen seien. «Der Vorschlag einer jährlichen Hauptuntersuchung für Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, schießt weit über das Ziel hinaus und ist entschieden abzulehnen.»
Skepsis an EU-Vorschlag für häufigere Fahrzeuginspektionen
Es gebe keine Belege, dass ältere Fahrzeuge automatisch häufiger an Unfällen beteiligt seien, argumentierte Tabbert. Die Verkehrssicherheit werde durch noch häufigere Untersuchungen also nicht erhöht. Er erwarte, dass der Vorschlag der EU-Kommission so nicht weiterverfolgt werde.
Nach Angaben der Brüsseler Behörde ist es das Ziel häufigerer Inspektionen, die Zahl der Verkehrsunfälle und der Unfallopfer zu senken. Die Kommission rechnet damit, dass die Einführung jährlicher Prüfungen von Pkw und Kleintransportern zu einem Prozent weniger Verkehrstoten und Verletzten führt.