Berlin (dpa/bb) – Nach einem beinahe tödlichen Angriff auf einen Mann am Rande einer Raveparty stehen drei Angeklagte vor dem Berliner Landgericht. Sie sollen laut Anklage einen 28-Jährigen nach einem Streit attackiert haben, in dem der Mann als Schlichter aufgetreten sein soll. Bei dem Geschehen vor rund sieben Monaten im Volkspark Friedrichshain habe ein 37-jähriger Angeklagter dem Opfer ein Messer in den Hals gestochen. Die Verteidiger des Hauptangeklagten kündigten eine Aussage ihres Mandanten zu einem späteren Zeitpunkt an.
Dem 37-jährigen Deutschen wird versuchter Mord zur Last gelegt. Die Mitangeklagten müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Bei der Feier am 9. Mai unter freiem Himmel soll es zunächst wegen einer heruntergefallenen und beschädigten Brille zu einer Rangelei gekommen sein. Der 28-Jährige habe schlichten wollen. Darüber sollen die drei Angeklagten so erbost gewesen sein, dass sie ihm gefolgt seien. Sie hätten ihm «durch Schläge und Tritte einen deutlichen Denkzettel» verpassen wollen, heißt es in der Anklage.
Angriff von hinten auf einer Wiese
Als der 28-Jährige gegen 20.00 Uhr über eine Wiese lief, sei er von hinten angegriffen worden. Ein 20-jähriger Angeklagter soll das Opfer am Arm gegriffen haben, der 37-Jährige habe mit einem Messer zugestochen und den 28-Jährigen in die Hocke gedrückt. Dabei habe er den Tod des Mannes zumindest billigend in Kauf genommen. Der dritte Angeklagte, ein 27-Jähriger, soll kräftig gegen die Beine des lebensgefährlich Verletzten getreten haben.
Der 37-Jährige, ein Barkeeper, wurde rund sechs Wochen nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 7. Januar fortgesetzt.