Eine Woche nach der Tat ließ die Bundesanwaltschaft den Tatverdächtigen in Karlsruhe vorführen. (Archivbild)
Eine Woche nach der Tat ließ die Bundesanwaltschaft den Tatverdächtigen in Karlsruhe vorführen. (Archivbild) Foto: Uli Deck/dpa

Berlin/Karlsruhe (dpa) – Neun Monate nach einem Messerangriff auf einen spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal kommt der mutmaßliche Täter in Berlin vor Gericht. Der Prozess vor dem Staatsschutzsenat des Kammergerichts soll am 20. November beginnen, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 

Nach Einschätzung der Behörde war die Tat radikal-islamistisch und antisemitisch motiviert. Die Bundesanwaltschaft wirft einem anerkannten syrischen Flüchtling versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und versuchte Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Der damals 19-Jährige soll am 21. Februar im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals von hinten mit einem Messer auf den Besucher eingestochen haben. 


Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Die Bundesanwaltschaft sieht die Mordmerkmale niedrige Beweggründe und Heimtücke als erfüllt an.  

Der mutmaßliche Angreifer war wenige Stunden nach der Tat mit blutverschmierten Händen im Umfeld der Gedenkstätte festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind zunächst insgesamt zwölf Verhandlungstage bis zum 29. Januar 2026 geplant.